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Tepco will kontaminiertes Wasser in den Pazifik leiten

Schöne Welle – vielleicht verstrahlt? – Wieviel radioaktiv verseuchtes Wasser bereits in den Pazifischen Ozean geflossen ist weiß wohl niemand. (Foto: Pixabay / CC0 Public Domain)
Schöne Welle – vielleicht verstrahlt? – Wieviel radioaktiv verseuchtes Wasser bereits in den Pazifischen Ozean geflossen ist weiß wohl niemand. (Foto: Pixabay / CC0 Public Domain)

Der Betreiber des 2011 havarierten AKW Fukushima will radioaktives Tritium in den Pazifik ablassen. Die kontaminierten Wassermassen lagern in riesigen Tanks auf dem Tepco-Gelände. Das behindere den Rückbau des AKW, der wohl Jahrzehnte dauern wird.

19.07.2017 – Der Tepco-Konzern erklärte zu seinem Vorhaben, dass weltweit Atomkraftwerke tritiumhaltiges Wasser ins Meer ablassen – das sei sogar Routine, und Tritium stelle „nur ein geringes Risiko für die menschliche Gesundheit“ dar. Das Wasser enthalte „nur noch radioaktives Tritium, ein Ablassen sei in kleinen Mengen ungefährlich“. Der Plan ist mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA und der japanischen Atomaufsicht bereits abgestimmt, nun werde man noch auf die Entscheidung der Expertengruppe und der Regierung warten. Von dieser Seite wird Zustimmung erwartet. Trotz einiger Anstrengungen in Richtung Ausbau der Solarenergie setzt die japanische Regierung ihre Atompolitik fort, die Atomlobby bleibt stark.

Nachdem es im japanischen Fukushima im März 2011 nach einem Erdbeben mit Tsunami-Folge zu Kernschmelzen in drei Reaktoren gekommen war, wurden diese mit Wasser geflutet, um die Reaktoren und die Brennstäbe in den Abklingbecken zu kühlen; das dadurch kontaminierte Wasser floss schon damals teils ins Meer und ins Grundwasser. Um es zu "dekontaminieren" (was bei Tritium nicht möglich ist), begann man, es in Tanks zwischenzulagern. 

Die Kapazitäten seien demnächst erschöpft um noch mehr Wasser speichern zu können, teilte Tepco mit, es fielen weiterhin täglich mehrere hundert Tonnen kontaminiertes Kühlwasser an. Zudem stellten die Hunderte von Wasserbehältern ein Sicherheitsrisiko dar – sie könnten bei einem schweren Erdbeben Schaden nehmen. Daher wird das kontaminierte Wasser also schon mal vorsorglich in den Pazifik geleitet? Das zeigt, Fukushima bleibt unkontrollierbar, eine Lösung von Problemen ist nicht in Sicht, die Katastrophe dauert an. - für Mensch, Tier und Umwelt. Für atomaren Müll gibt es in Japan – wie in fast allen Ländern mit Atomkraftwerken – auch kein Endlager.

Die Fischer an der japanischen Pazifikküste fürchten indes um ihre Existenz. Wenn man bedenkt, wie viele Fässer Atommüll jahrelang in den Meeren versenkt wurden, deren Standort und Zustand teilweise gar nicht bekannt sind, könnte einem die Lust auf Meeresfisch ohnehin vergehen. na


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Kommentare

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Eitel Heck 19.07.2017, 09:38:24

+444 Gut Antworten

Tritium ist ein natürlich vorkommendes Wasserstoffisotop, das sich in den oberen Schichten der Atmosphäre bildet und in den Weltmeeren als überschweres Wasser(T2O) vorkommt. Auf Grund der niedrigen Halbwertszeit von Tritium, mit einer leichten Radioaktivität in Form von schwacher Betastrahlung, sind die natürlichen Tritiummengen gering.

Die schwache Betastrahlung kann Plastik und menschlische Haut nicht durchdrigen. Als Gas kann es eingeatmet werden.

Die biologische Halbwertszei beträgt 10 Tage.

Bei einigen Reaktorunfällen ist Tritium ins Grundwasser gelangt, beispielsweise in den USA.

Die Reaktorbetreiber versicherten, dass keine Gefährdung der Gesundheit der Menschen besteht. Auf Grund der niedrigen Halbwertszeit mit schwacher Betastrahlung zersetzt sich Tritium sehr schnell in ein nicht radioaktives Element.

Eitel Heck 19.07.2017, 09:50:31

+465 Gut Antworten

Die Halbwertszeit von Tritium beträgt 12, 3 Jahre. Deshalb im letzten Satz das Wort schnell streichen.


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