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Tesla gewinnt Wette um größten Batteriepark der Welt

In 100 Tagen eine 100-Megawatt-Batterie errichten, um das südaustralische Stromnetz zu stabilisieren, das versprach Tesla-Chef Elon Musk nach einem Sommer voller Stromausfälle. Und er hat sein Wort gehalten, diese Woche geht der Speicher ans Netz.

28.11.2017 – „Tesla wird das System in 100 Tagen zum Laufen bringen oder es ist kostenlos.“ Mit diesem markigen Versprechen schaltete sich Elon Musk im März dieses Jahres in die Energiedebatte in Südaustralien ein. Im vergangenen Sommer hatten die Bewohner des Bundesstaates mit Stromausfällen in Folge von Klimaextremen und Versorgungsengpässen zu kämpfen, ein großer Streit um die Energiepolitik entbrannte. Und Musk versicherte: Er wolle helfen und er könne ein 100-Megawatt-Batteriespeichersystem in 100 Tagen errichten. Falls er es nicht in der Zeit schaffe, würde das gesamte Projekt die Regierung nichts kosten.

Letzte Tests laufen

Das Batteriespeichersystem mit einer Kapazität von nun sogar 129 Megawattstunden (MWh) sei bereits fertig installiert, berichten mehrere Medien unter Berufung auf den Premierminister von Südaustralien, Jay Weatherill. Derzeit würden Tests durchgeführt um zu überprüfen, ob alle technischen und gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden. Noch in dieser Woche soll die Anlage offiziell in Betrieb gehen, die Frist wäre damit eingehalten. Die Wette läuft bis zum 1. Dezember, dem meteorologischen Sommeranfang in Australien.

Der Batteriepark im Norden des Bundesstaates in der Nähe der Stadt Jamestown soll durch einen benachbarten Windpark mit Strom geladen werden und das Stromnetz Südaustraliens stabilisieren. Bis zu 30.000 Haushalte kann die Riesenbatterie rechnerisch versorgen und soll insbesondere als Reserve eingesetzt werden. „Die weltweit größte Lithium-Ionen-Batterie wird ein wichtiger Teil in unserem Energiemix sein und macht zugleich klar, dass Südaustralien eine führende Rolle bei Erneuerbaren Energien und Stromspeichern einnimmt“, sagte Premier Weatherill dem Guardian zufolge.

Bereits über 45 Prozent Erneuerbare Energien

Die liberale Regierung Südaustraliens stellt sich in der Energiepolitik gegen den Rest des Landes. Dort dominiert noch immer die Kohleenergie, Südaustralien setzt dagegen auf eine Energiewende. Der Anteil von Strom aus Erneuerbaren Energien liegt bei mehr als 45 Prozent, vor allem dank der Windenergie und mehr als 200.000 kleinen Photovoltaikanlagen, die Hausbesitzer installiert haben.

Um das Netz zusätzlich zu stabilisieren, treibt die Regierung des Bundesstaates zwei weitere Projekte voran: Die Errichtung eines Gaskraftwerks, das als Reserve für Notfallsituationen dienen soll sowie der Bau eines solarthermischen Kraftwerks. Es soll das größte CSP-Turmkraftwerk der Welt werden. CSP steht für Concentrated Solar Power, die Sonnenstrahlen werden dabei gebündelt und hohe Temperaturen erreicht. Die Wärme wird anschließend in Strom umgewandelt. Das neue CSP-Kraftwerk soll zwei Kohlemeiler in Port Augusta im Süden des Bundesstaats ersetzen. Bei seiner Fertigstellung im Jahr 2020 wird es dann fünf Prozent des Stromverbrauchs Südaustralien abdecken. cw


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