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Trump weiter auf Zerstörungskurs

Foto: spitze Feldformation im Bears Ears National Monument
Im Bears Ears befinden sich die sogenannten „Valley of the Gods“, an denen nach alter Mythologie der Navajos die Geister der Vorfahren wohnen. (Foto: © John Fowler / flickr.com , CC BY 2.0)

US-Präsident Donald Trump hat per Dekret den Status von zwei Naturschutzgebieten zum großen Teil wieder aufgehoben. Umweltschützer vermuten, dass Trump und seine Parteifreunde fossile Bodenschätze im Visier haben, die in den Nationalparks schlummern.

06.12.2017. – US-Präsident Donald Trump hat erneut zugeschlagen und wieder einmal gezeigt, dass die Umwelt in seiner von Interessen geleiteten Politik hinten ansteht. Per Dekret hob Trump den Schutzstatus eines Großteils zweier Naturschutzgebiete im US-Bundesstaat Utah auf. Das National Monument „Bears Ears“ büßt damit 85 Prozent seiner Fläche ein. Dabei war dieser erst vor einem Jahr vom ehemaligen Präsidenten Barack Obama unter Schutz gestellt worden. Das Nationaldenkmal „Grand Staircase – Escalante“ wird aufgrund des Dekretes um 50 Prozent schrumpfen. Dieser stand bereits seit 1996, dank eines weiteren demokratischen US-Präsidenten - Bill Clinton - unter Schutz. Kritik kommt entsprechend vor allem von demokratischen Politikern, sowie diversen Umweltschutzorganisationen.

Trump begründete sein Vorgehen unter anderem mit der Schaffung „neuer Wanderwege und Jagdreviere für die Einheimischen“. Während einige republikanische Politiker das Vorgehen begrüßen, stellt sich ein breites Bündnis gegen die Aufhebung des Schutzstatus. Für demokratische Politiker bedeutet das Vorgehen Trumps eine Beleidigung der amerikanischen Ureinwohner, denen Bears Ears gilt als heiliges und schützenswertes Land gilt. Auch ein Sprecher der Navajos meldete sich zu Wort und kündigte an, das Dekret legal anzufechten. Dabei kann er wohl auf breite Unterstützung bauen.

Während beim Bears Ears vor allem mit dem Schutz heiliger Stätten amerikanischer Ureinwohner argumentiert wird, gehen in Bezug auf den Grand Staircase Escalante Wissenschaftler auf die Barrikaden. Das Naturschutzgebiet gilt als die weltgrößte Schatzkammer für Dinosaurierskelette. Darüber hinaus gelten die Gebiete als schützenswerte Biotope mit beeindruckender Landschaft, die Jahr für Jahr viele Touristen anzieht.

Von langer Hand geplant

Das Vorgehen Trumps scheint seit langem vorbereitet. Bereits im April gab er dem Innenministerium den Auftrag, die Möglichkeiten auszuloten, einige der 27 nationalen Naturdenkmäler, die vergangene Präsidenten unter Schutz gestellt haben, wieder der Verwaltung der Bundesstaaten zu übergeben. Im Gegensatz zu Nationalparks, die der Kongress bestimmt, können Präsidenten per „Antiquities Act“ über Schützenswerte Denkmäler, natürliche wie gebaute, entscheiden. Die nationalen Naturdenkmäler werden vom Bureau of Land Management und dem United States Forest Service verwaltet. Beide Organisationen sitzen in Washington. Für Trump ein Unding. Die Verwaltung gehört seiner Meinung nach wieder in die Hände der Menschen vor Ort.

Bodenschätze im Visier

An sich ein in Teilen nachvollziehbares Argument, doch Utah ist vorwiegend von republikanischen Politikern kontrolliert, die den Vorstoß Trumps sogleich mit lokalen wirtschaftlichen Interessen verknüpfen. Was sie genau damit meinen blieb zunächst unklar, demokratische Politiker und Umweltaktivisten mutmaßen jedoch, dass Trump und seine Parteifreunde die Bodenschätze im Visier haben, die im Nationalpark liegen. Vor allem die Förderung von Erdöl durch Fracking wäre möglich.

Die Umweltaktivisten und Ureinwohner können sich der moralischen Unterstützung von Barack Obama sicher sein. Der Ex-Präsident hatte in einer viel beachteten Rede vor französischen Unternehmern, die Klimapolitik Trumps scharf kritisiert. Ein für ehemalige Präsidenten eher ungewöhnliches Vorgehen. Insbesondere Amtsvorgänger hatten sich bislang mit Statements über ihre Nachfolger eher zurück gehalten. Doch bei Trump ist alles anders. mf


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