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Wie in Malawi mit kleinen Herden so Einiges bewegt wird

Nachhaltige Energie für eine nachhaltige Entwicklung: Was Energiesparherde in Afrika mit dem weltweiten Klimaschutz zu tun haben und was Deutschland dazu beiträgt ist eines der vielen Themen, das im Umfeld der bevorstehenden UN-Weltklimakonferenz vom 6. bis 17. November in Bonn besondere Relevanz hat.

02.11.2017 – Noria Chimbalanga ist begeistert. „Mit offenem Feuer habe ich immer viel Holz verbraucht – der Wind hat die Hitze weggeblasen. Jetzt kann ich mit nur drei Holzscheiten Essen kochen und Wasser heißmachen.“ Mit ihrem neuen „Chitetezo Mbaula“ („schützender Herd“) spart die Hausfrau aus Chadza, einem Ortsteil der malawischen Hauptstadt Lilongwe, viel Brennholz und damit bares Geld. Rund 8.000 dieser energiesparenden kleinen Herde aus Ton werden in Malawi derzeit pro Monat produziert und verkauft. In einem Land, wo jedes Jahr über zwei Prozent des Waldbestandes verheizt werden, ist das ein enormer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Allein diese 8.000 Herde sparen jährlich rund 30.000 Tonnen CO2 ein – so viel wie entstehen, wenn 55.000 Passagiere von Frankfurt nach Lilongwe fliegen.

Nachhaltige Energie für weltweit 17,3 Millionen

Menschen Produktion und Marketing der Chitetezo Mbaula-Herde werden von Energising Development (EnDev) gefördert, einem Entwicklungsprogramm, finanziert vom Bundesentwicklungsministerium (BMZ) sowie von den Niederlanden, Norwegen, Großbritannien, der Schweiz und Schweden. Die Rechnung ist einfach: Entwicklung braucht Energie. Nachhaltige Entwicklung braucht nachhaltige Energie – und zwar flächendeckend. Weltweit hat mehr als eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu Elektrizität. Fast drei Milliarden heizen und kochen mit Holz oder Holzkohle. Die Folgen: Abholzung, Klimaschädigung, Entwicklungsrückstände durch Energiearmut.

EnDev fördert in 25 Ländern Solarenergie, den Ausbau der Stromnetze, energieeffiziente Herde wie den Chitetezo Mbaula, Biogas und Kleinwasserkraft. Mit Erfolg: 2016 hatten bereits 17,3 Millionen Menschen weltweit Zugang zu Elektrizität oder verbesserter Kochenergie erhalten. Im Auftrag des BMZ hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH dabei unterstützt, über 40.000 Herdproduzenten, Verkäufer und Techniker im Rahmen des Projekts auszubilden. Zusammengenommen können die Herdproduzenten und -händler monatlich Umsätze von 2,4 Millionen Euro verbuchen.

Beispiel Malawi

Das afrikanische Land gehört zu den ärmsten der Welt. Auf dem Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen liegt es auf Platz 170 von 188. Das Stromnetz erreicht gerade 12 Prozent der rund 18 Millionen Einwohner. Ansonsten wird mit Holz oder Holzkohle gekocht, Licht spenden Kerosin- oder Batterielampen. Das ist teuer, umweltschädlich, ineffizient und sogar gefährlich: Der Rauch der offenen Feuerstellen macht krank, Kerosinlampen verursachen immer wieder Brände.

Arbeitsplätze durch Energiesparherde

Um sparsamer Brennholz zu verfeuern, wurden im Rahmen des EnDev-Programms bereits über 167.000 Energiesparherde verkauft, und es sollen noch viel mehr werden. Das schafft neue Jobs: Bislang arbeiten 400 Frauen und 100 Männer in der Herdproduktion. Auch im Unternehmen von Alfred Chisale, das der 33-jährige ehemalige Bauleiter aus Lilongwe 2012 gegründet hat. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten bekam er von der GIZ und der malawischen Nichtregierungsorganisation MAEVE Unterstützung beim Marketing. Seitdem läuft der Absatz und sichert Arbeitsplätze. Übrigens stammt auch Norias „Chitetezo Mbaula“ aus Alfreds Firma. GIZ / na


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