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Bedrohter Lebensraum FlussDeutschlands Gewässer ökologisch in schlechtem Zustand

Da ist noch Leben drin, gehört aber leider schon bald zur Ausnahme – denn Deutschlands Gewässern geht es ökologisch gesehen schlecht, es finden sich immer weniger Arten darin . (Foto: Creative Commons, CC0 1.0 Gemeinfrei))

Gewässer und Auen in Deutschland gehören laut Bundesumweltministerium zu den bedrohten Lebensräumen, es gibt zunehmend weniger Artenvielfalt darin. Schuld daran sind Belastungen aus der Landwirtschaft und Verbauung der natürlichen Fließgewässer.

04.04.2018 – Einerseits habe sich die Wasserqualität vielerorts verbessert, so dass Biber und Lachse teilweise zurückgekehrt seien – jedoch nur 6,6 Prozent der bewerteten Fließgewässerabschnitte sind nach EU-Kriterien ökologisch in gutem Zustand, gerade mal 0,1 Prozent in sehr gutem Zustand. Die meisten Flüsse und Bäche in Deutschland aber sind laut Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen ökologisch in einem schlechten Zustand. In den Fließgewässern ist zu wenig Leben In über 90 Prozent der Fließgewässer lebten nicht mehr die Gemeinschaften aus Fischen, Pflanzen und Kleintieren, die man dort eigentlich vorfinden müsste um ein gesundes Ökosystem aufrechtzuerhalten. Knapp 80 Prozent der Fließgewässer seien durch Ausbau „in ihrer Struktur deutlich bis vollständig verändert.“

Damit gehörten Gewässer und Auen weiter zu den bedrohten Lebensräumen in Deutschland, schreibt das Bundesumweltministerium. 9.000 sogenannte Fluss-Wasserkörper, das sind von den Behörden festgelegte Abschnitte von Flüssen, gibt es in Deutschland. Laut Umweltbundesamt (UBA) sind die häufigsten Gründe für einen „mäßigen, unbefriedigenden oder schlechten Zustand Belastungen aus der Landwirtschaft, etwa mit Dünger oder Spritzmitteln, sowie eine Begradigung, Verbauung oder Unterbrechung durch Wehre.“ Auch die Industrie leistet ihren Beitrag.

 „Biologische Vielfalt und das Ökosystem Fluss akut bedroht“

Bund und Länder müssten mehr für den Schutz der frei fließenden Flüsse tun, fordert in diesem Zusammenhang die naturschutzpolitische Sprecherin der Grünen, Steffi Lemke. Denn Flüsse sind ein entscheidender Schwerpunkt der Artenvielfalt. „Der Zustand ist inzwischen deutschlandweit bedenklich bis kritisch“, kommentierte Diana Pretzell vom WWF Deutschland den Bericht „Da mutet es geradezu paradox an, dass ausgerechnet jetzt die europäische Wasserrahmenrichtline, die Flüsse, Seen und unser Grundwasser schützen soll, auf den Prüfstein der EU-Kommission gelegt wird.“

Mit der Badequalität in deutschen Gewässern hat das noch nichts zu tun. Doch auch hier sieht es schlecht aus, das hatte eine Anfrage der Grünen im vergangenen Jahr gezeigt. Dabei stellte sich heraus, dass nur jedes zwölfte Gewässer in Deutschland in einer guten, mehr als die Hälfte in einer unbefriedigenden oder schlechten ökologischen Verfassung sei. Die Badesaison kann beginnen.


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