Menü öffnen

Berlin beschließt Gesetz zum Kohleausstieg bis 2030

Berlin ist Vorreiter in Sachen Kohleausstieg, kein anderes Bundesland hat bislang diesen Schritt gewagt. Spätestens 2030 sollen die verbliebenen drei Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Noch stammen 40 Prozent des Stroms aus der Kohleverbrennung.

23.10.2017 – Woher nach 2030 Strom und Wärme für die Hauptstadt kommen sollen, ist noch unklar. Zwar sollen die Erneuerbaren Energien eine große Rolle spielen, zunächst muss aber zusammen mit Vattenfall ein konkretes Konzept erarbeiten werden. Denn aktuell stammen 40 Prozent des Stroms und 43 Prozent der Wärme aus der Verbrennung von Kohle. Die drei Kohlekraftwerke Vattenfalls haben eine Kapazität von gut 860 Megawatt (MW) elektrischer und knapp 1.110 MW thermischer Leistung.

Deshalb diskutiert der rot-rot-grüne Senat, der mit dem geänderten Energiewendegesetz eines seiner Versprechen umgesetzt hat, einen Anschlusszwang für Fernwärme. Vor allem Neubauten müssten dann die effiziente Fernwärme nutzen, wenn sie nicht ohnehin über eine klimaschonende Heizungstechnik verfügen oder als Passivhaus geplant sind.

Saubere Wärme mit Power-to-Heat

Bereits Ende Mai wurde das letzte Braunkohlekraftwerk abgeschaltet – das Heizkraftwerk Klingenberg im Osten der Stadt wird nun auf den Betrieb mit Erdgas umgestellt. Es soll aber nur ein Zwischenschritt sein, denn wirklich klimafreundlich ist die Gasverbrennung auch nicht. Zwar liegen noch keine konkreten Pläne vor, es wird aber über eine Power-to-Heat-Anlage nach 2025 nachgedacht, die aus Windstrom vor allem Wärme erzeugen könnte. Eine Testanlage steht bereits in Neukölln.

Bis zum Jahr 2050 soll Berlin komplett klimaneutral werden, so sieht es das Energiewendegesetz vor. Die öffentliche Hand will dabei Vorbild sein: Spätestens 2030 sollen die Senats- und Bezirksverwaltungen CO2-neutral arbeiten – und die Emissionen berlinweit um 60 Prozent gegenüber 1990 sinken, bis 2050 dann um mindestens 85 Prozent. Teil des Maßnahmenpakets des Senats sind auch Klimaschutzvereinbarungen mit öffentlichen – oft landeseigenen – Unternehmen. Solche Vereinbarungen gibt es u.a. mit der Berliner Stadtreinigung, den Wasser- und Bäderbetrieben, Hochschulen, dem Krankenhauskonzern Vivantes und dem Berliner Zoo. cw


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft