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Italien beschließt raschen Kohleausstieg

Langsam geht es in Europa mit der Kohlekraft zu Ende – immer mehr Länder verkünden Ihren Ausstieg. In Deutschland gehört der Kohleausstieg nun ebenfalls dringend in den Koalitionsvertrag, fordert Oxfam Deutschland.  (Foto: <a href="https://pixabay.com/de/luftverschmutzung-backlit-kohle-1845242/" target="_blank">Pexels / pixabay.com</a>, CC0 Creative Commons)
Langsam geht es in Europa mit der Kohlekraft zu Ende – immer mehr Länder verkünden Ihren Ausstieg. In Deutschland gehört der Kohleausstieg nun ebenfalls dringend in den Koalitionsvertrag, fordert Oxfam Deutschland. (Foto: Pexels / pixabay.com, CC0 Creative Commons)

Die italienische Regierung hat angekündigt, bis zum Jahr 2025 den Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohlekraft zu vollziehen. Umweltverbände fordern nun, dass Deutschland nachziehen und das Ende der Kohle im Koalitionsvertrag festhalten muss.

26.10.2017 – Neben Ländern wie Großbritannien, Frankreich oder den Niederlanden hat nun auch Italien seinen Ausstieg aus der Kohleverstromung angekündigt. Bis zum Jahr 2025 soll der Kohleausstieg vollzogen werden, kündigte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung Carlo Calenda im italienischen Parlament an. Das geht aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hervor. Calenda hatte am Dienstag in Rom seinen Entwurf für eine neue Energiestrategie vorgestellt, die Anfang November von der Regierung beschlossen werden soll.

In dem Entwurf ist unter anderem die Forderung nach einem Ausstieg aus der Kohle enthalten. Zurzeit hat die Kohlekraft in Italien noch einen Anteil an der Stromerzeugung von rund 15 Prozent und damit deutlich weniger als beispielsweise in Deutschland. Jedoch ist das Land auch stark von der Stromproduktion seiner Nachbarländer abhängig, da ein Großteil der verwendeten Energie importiert werden muss.

Zurzeit sind in Italien noch neun Kohlekraftwerke aktiv. Allerdings gibt es für fünf davon bereits klare Pläne, wann diese abgeschaltet werden sollen. Der Entwurf für eine neue Energiestrategie sieht neben dem Kohleausstieg auch Investitionen in Gaskraftwerke vor. Nur so könne die Umstellung der Energiewirtschaft mit einer ausreichend hohen Versorgungssicherheit gewährleistet werden. Investitionen in Erneuerbare Energien sollen außerdem dazu führen, dass bis 2030 mindestens 27 Prozent des Brutto-Gesamtenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen stammt. Ebenfalls vorangetrieben wird die Elektromobilität. Bis 2020 will Minister Calenda die Zahl der Ladestationen auf 19.000 erhöhen.

Kohleausstieg gehört in Koalitionsvertrag

„Während Italien passend zur Weltklimakonferenz in Bonn den Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohlekraft beschließt, müssen in Deutschland die Politiker erst noch klären, ob sich eine künftige Jamaika-Bundesregierung ernsthaft um das Pariser Klimaschutzabkommen scheren wird“, kommentiert Jan Kowalzig, Klima-Experte bei Oxfam Deutschland, den Entwurf für eine neue italienische Energiestrategie.

Warme Worte könnten bei der Erreichung der bestehenden Klimaschutzziele nicht helfen, sondern nur eine zügige Abkehr vom Klimakiller Kohle. Da nun auch Italien den Abschied von der Kohle fest im Programm habe, müsse Deutschland endlich nachziehen. „Der Ausstieg aus der Kohle im Laufe der nächsten fünfzehn Jahre gehört unbedingt in den Koalitionsvertrag“, fordert Kowalzig daher. jk


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