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Kenia rief zum Umweltgipfel

Foto: Bild von Nairobi mit vielen Wolkenkratzern
Das Zentrum Nairobis, Ort des Umweltgipfels, präsentiert sich modern und grün. (Foto: © Ninara / flickr.com, CC BY 2.0)

Diese Woche fand in Nairobi der UN-Umweltgipfel statt und thematisierte vor allem die weltweite Bekämpfung des Plastikmülls. Auch wenn der Austausch zwischen den Staaten wichtig ist, bleibt fraglich, inwieweit der Gipfel konkrete Impulse setzen kann.

08.12.2017 – Unter wenig medialer Aufmerksamkeit fand diese Woche der UN-Umweltgipfel statt. Vom 04. Bis 06. Dezember trafen sich in der kenianischen Hauptstadt Nairobi Delegationen von Umweltministerien und Klimaaktivsten aus aller Welt um über das Thema der Umweltverschmutzung zu diskutieren. Beschlossen wurden hierbei konsequentere Maßnahmen gegen die zunehmende Verschmutzung unserer Umwelt. Die Bekämpfung des Plastikmülls im Meer war ein besonders wichtiges Thema, dem sich ab sofort eine internationale Expertengruppe widmen soll.

Jochen Flasbarth, Staatssekretär des Bundesumweltministeriums, betont jedoch, dass diese Versammlung keine Maßnahmen festlegen könne, die für alle gleich gelten. Vielmehr ginge es in Nairobi darum, wie man von anderen Ländern lernen könne, so Flasbarth im Deutschlandradio. „Wenn man in China sieht wie dort in Zukunft in großem Maße Autos mit Verbrennungsmotor vom Straßenverkehr ausgeschlossen werden, da können auch wir noch lernen, wie man die bei uns ebenfalls großen Luftprobleme in den Griff bekommen kann“, erklärt der Staatssekretär. Im Zuge der Versammlung wurden insgesamt fast 2,4 Millionen freiwillige Selbstverpflichtungen von Staaten, Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen und Einzelpersonen präsentiert, die auf unterschiedlichste Art Maßnahmen gegen die grassierende Umweltverschmutzung ergreifen möchten.

Das Gastgeberland zeigt wie es geht

Seit August diesen Jahres ist eine Selbstverpflichtung Kenias in Kraft. Das Land schloss sich einer weltweiten Initiative für Beschränkungen oder einen Verbot von Plastiktüten an. Die Herstellung, Import und Nutzung von Plastiktüten wurde untersagt. Bei Missachtung könnte sogar eine Gefängnisstrafe drohen. Als nächstes visiert die Umweltministerin Kenias ein Verbot von Plastikflaschen an. Doch bis das Land an der Ostküste Afrikas sein Plastikproblem in den Griff bekommt, ist es noch ein weiter Weg. Besonders beim Recycling fehlen noch die monetären Anreize, um im großen Stil mit einer Wiederverwertung zu beginnen.

Der UNO zufolge landen jährlich zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer. In Europa unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung bereits mit hohen Fördersummen ein europaweites Forschungsprogramm gegen Plastikmüll in den Ozeanen. Nun soll die weltweite Vernetzung der Wissenschaft zur Bekämpfung des Problems stärker ausgebaut werden.

Kann der UN-Umweltgipfel konkrete Impulse setzen?

Doch der alleinige Wille verstärkt in Forschung und Vernetzung zu investieren reicht nicht aus. Die Versammlung in Nairobi habe weder das politische Gewicht, noch die Mechanismen um rechtlich bindende Resolutionen oder messbare Ziele hervorzubringen, erklärte Quian Cheng, eine leitende Vertreterin von Greenpeace, im Vorfeld des Gipfels. Die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks war nicht anwesend. Auch aus anderen Ländern fehlte das politische Spitzenpersonal. Trotzdem konnte das Bundesumweltministerium konkrete Maßnahmen präsentieren. So gab das BMUB bekannt, die UN-Allianz „PAGE“ für Grünes Wirtschaften mit 13 Millionen Euro in Entwicklungsländern zu unterstützen sowie 2020 eine internationale Stickstoffinitiative in Berlin auszurichten. Bei einer Reihe weiterer Resolutionen und Maßnahmen, die zum Abschluss der Versammlung in einem Papier präsentiert wurden, wird sich erst in Zukunft zeigen, inwieweit die Forderungen auch umgesetzt werden. Doch der fortwährende Austausch zwischen den Staaten ist und bleibt wichtig. mf


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