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NRW verbietet Fracking

Bei der Förderung unkonventioneller Gase wird mithilfe eines Gemischs aus Wasser, Sand und gefährlichen Chemikalien mit hohem Druck „gefrackt“, also Gesteinsschichten aufgebrochen. (Grafik: MagentaGreen, Wikimedia commons, CC-BY-SA 4.0)
Bei der Förderung unkonventioneller Gase wird mithilfe eines Gemischs aus Wasser, Sand und gefährlichen Chemikalien mit hohem Druck „gefrackt“, also Gesteinsschichten aufgebrochen. (Grafik: MagentaGreen, Wikimedia commons, CC-BY-SA 4.0)

Das NRW-Landeskabinett hat beschlossen, Fracking landesweit zu verbieten und ist damit das erste Bundesland, das die umstrittene Technik kategorisch ausschließt. Die Bundesregierung plant dagegen ein Gesetz, das die gefährliche Förderung zulässt.

27.09.2015 – Das Fracking-Verbot soll in den Landesentwicklungsplan in Nordrhein-Westfalen aufgenommen werden und wird so den Einsatz von Fracking zur Energiegewinnung flächendeckend ausschließen. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und der grüne Koalitionspartner hatten bereits mehrfach betont, dass sie das massiv in der Kritik stehende Fracking als unnötig und zu gefährlich für Mensch und Umwelt halten. NRW führt zudem eine Bundesratsinitiative mehrerer Bundesländer gegen das geplante Fracking-Gesetz der Bundesregierung an.

Dieses soll Fracking in Deutschland nicht vollständig verbieten. Probebohrungen sollen zugelassen werden, kommerzielle Förderungen von unkonventionellem Schiefergas sind nach Zustimmung einer dafür eingesetzten Kommission möglich. Dabei verursacht Fracking nachweislich Erdbeben und führt zu erheblichen Umweltproblemen. Massenweise werden gefährliche Chemikalien für die Förderung mit hohem Druck in den Boden gepresst. Für die Lagerung und professionelle Entsorgung der hochgiftigen Bohrwasser und Schlicke, fehlt jedoch ein umfassendes Konzept. Die Probleme werden vielfach ignoriert und giftige, krebserregende Flüssigkeiten sickern in großem Maße in die Böden und verseuchen unsere Ökosysteme.

Erst kürzlich hatte der Regionalrat Münster bereits vor dem Beschluss der NRW-Landesregierung ein flächendeckendes Fracking-Verbot beschlossen. Bürger und Umweltschützer begrüßten die Entscheidung aus Düsseldorf und hoffen auf eine Wirkung auch auf andere Bundesländer und die Bundesebene. Besonders die rot-grüne Landesregierung in Schleswig-Holstein und die rot-rot-grüne Regierung in Thüringen hatten sich im Bundesrat ebenso massiv gegen das geplante Fracking-Gesetz ausgesprochen und könnten nun eigene Verbote erwirken anstatt auf ein ordentliches Gesetz aus Berlin zu warten. cw


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