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Wasserstoff ins Gasnetz

Anlage, die Wasserstoff in das bestehende Gasnetz einspeist, unter Einhaltung der Gasnetz-Kennwerte/Grenzwerte. (Foto. © Fraunhofer ISE)
Anlage, die Wasserstoff in das bestehende Gasnetz einspeist, unter Einhaltung der Gasnetz-Kennwerte/Grenzwerte. (Foto. © Fraunhofer ISE)

Das Fraunhofer ISE hat eine Wasserstoff-Einspeiseanlage in Betrieb genommen. Wasserstoff als flexibler Energieträger ist ein wichtiges Element für die Energiewende und ermöglicht den Transfer Erneuerbarer Energie in jeden Sektor der Energiewirtschaft.

29.01.2018 – Im Kontext seiner Forschungsarbeiten hat das Fraunhofer ISE eine Einspeiseanlage für Wasserstoff in das Gasnetz auf dem Gelände seines Standorts im Freiburger Industriegebiet Nord errichtet und in Betrieb genommen. Die Anlage speist Wasserstoff in eine Gasversorgungsleitung im kommunalen Verteilnetz ein. Gaskunden vor Ort und in Gundelfingen erhalten seitdem bis zu zwei Prozent Wasserstoff im Erdgas. „Die gezielte Kopplung der Sektoren ermöglicht einen höheren Anteil an Erneuerbaren Energien im System und stellt somit einen maßgeblichen Baustein einer nachhaltigen Energieversorgung der Zukunft dar“, sagt Richard Tuth vom Innovationsfonds und Umweltmanagement der badenova. „Als Energie- und Umweltdienstleister sammeln wir daher bereits heute erste Erfahrungen, um die Region in ihrer ökologischen Bemühung bestmöglich zu unterstützen.“

Um die Energiewende weiter voranzubringen ist die Kopplung der verschiedenen Sektoren entscheidend – Strom, Mobilität, Industrierohstoffe, Wärme. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE forscht kontinuierlich an der Weiterentwicklung der entsprechenden Schlüsseltechnologien, wie etwa der PEM-Elektrolyse zur Erzeugung von Wasserstoff, und erprobt deren Anwendung in Zusammenarbeit mit der Industrie und der Energiebranche. Ziel dabei müsse sein, so Christopher Hebling, Bereichsleiter Wasserstofftechnologien am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, in einem System ohne fossile Energieträger die schwankende Stromerzeugung der Erneuerbaren auszugleichen: „Dafür werden u. a. flexible Elektrolyseanlagen zur Herstellung von Wasserstoff immer wichtiger.“ Das bereits bestehende Erdgasnetz könnte dabei als Langzeitspeicher genutzt werden.

Im Rahmen des Projekts „Kommunaler Energieverbund Freiburg“ wurden zudem komplexe Algorithmen für den Betrieb der Anlage entwickelt und erprobt. Ziel ist entweder eine maximale lokale Grünstromnutzung, ein möglichst günstiger Stromeinkauf am Day-Ahead-Markt der EEX-Strombörse – oder eine Kombination aus beiden. Die Anlage ist zunächst als Forschungsanlage für den Betrieb im Verteilnetz konzipiert. Aktuell sei ein wirtschaftlicher Betrieb von Wasserstoff- Anlagen noch schwierig, so die Forscher, da die gesetzlichen Regularien Wasserstoff derzeit im Vergleich zu anderen Technologien noch benachteiligen würden.


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