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EEG-Umlage 2018 sinkt leicht um 1,3 Prozent

Erst zum zweiten Mal sinkt die EEG-Umlage seit der Einführung im Jahr 1998. (Foto: © <a href="https://1-stromvergleich.com/strom-report-eegumlage-2018">Strom Report</a>)
Erst zum zweiten Mal sinkt die EEG-Umlage seit der Einführung im Jahr 1998. (Foto: © Strom Report)

Die EEG-Umlage wird wie erwartet im kommenden Jahr leicht sinken, von 6,88 Cent pro Kilowattstunde auf 6,792. Das gaben die Übertragungsnetzbetreiber am Montag bekannt. Energieverbände fordern eine Reform des Abgabensystems beim Strompreis.

17.10.2017 – Bereits seit Wochen wird über die Höhe der EEG-Umlage spekuliert, die die Stromkunden über den Strompreis zahlen. Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW haben die Prognosen nun bestätigt: Die Umlage wird für 2018 leicht um 1,3 Prozent auf 6,792 Cent pro Kilowattstunde (kWh) sinken. Die Absenkung ist möglich, weil das sogenannte EEG-Konto mit 3,3 Milliarden Euro im Plus ist. Die Stromkunden haben in den vergangenen Jahren etwas mehr an EEG-Umlage gezahlt, als gebraucht wurde. Außerdem sind die Börsenstrompreise leicht gestiegen, was der Umlage zugutekommt.

Angesichts der neuen Zahlen werden die Rufe nach einer Reform des gesamten Strompreis-Systems lauter. Der tatsächliche Preis für Strom macht nur noch ein Fünftel des gesamten Strompreises aus und auch die EEG-Umlage ist nur für ein Fünftel verantwortlich. Der Rest sind Steuern und Abgaben. „Die Politik muss sich Gedanken machen, wie sie den Strompreis von diesem Ballast an staatlichen Abgaben entlasten kann“, forderte Stefan Kapferer vom Branchenverband BDEW. Der Verband fordert die Senkung der Stromsteuer, andere sogar deren ersatzlose Abschaffung.

Industrie-Privilegien werden immer teurer

Wie der BDEW fordert auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) Korrekturen an der EEG-Umlage. Denn diese finanziert schon lange nicht mehr nur den Bau neuer Wind-, Solar- und Biomasseanlagen. Einen großen Posten machen mittlerweile die Privilegien für energieintensive Unternehmen aus, die nur eine reduzierte EEG-Umlage zahlen. Ausgeglichen wird das durch die übrigen Verbraucher, also private Stromkunden und kleinere Betriebe. BEE und BDEW fordern deshalb, diese Industrie-Ausnahmen aus dem Bundeshaushalt zu bezahlen. Die Subventionen seien nicht die Aufgabe der Stromkunden, so der BEE.

„Im Strompreis und damit in der EEG-Umlage sollten nur die Bestandteile enthalten sein, die auch reingehören“, sagte BEE-Geschäftsführer Peter Röttgen. Er will die Stromsteuer abschaffen und durch einen CO2-Preis ersetzen, was die CO2-intensive Energieerzeugung verteuern und sich senkend auf die EEG-Umlage auswirken würde. Insgesamt könnten die BEE-Vorschläge den Strompreis um bis zu 3,2 Cent pro kWh senken.

Hoffen auf Jamaika

Dass sowohl die EEG-Umlage als auch die gesamte Zusammensetzung des Strompreises überarbeitet werden müssen, fordern auch die möglichen neuen Koalitionspartner Grüne und FDP. Falls eine Jamaika-Koalition mit der Union zustande kommt, könnte sich also bald etwas in diese Richtung bewegen, die Strompreise würden dann im besten Fall einfacher und gerechter werden. Darauf hoffen zumindest viele Verbände und Verbraucherschützer. cw


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