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Abkehr von Öl und GasSaudi-Arabiens Einstieg in die Atomenergie

Die Stadt Mekka liegt im westlichen Saudi-Arabien und zählt knapp 1,5 Millionen Einwohner. Zukünftig wird die Stromversorgung der Pilgerstätte wohl weniger stark auf Erdöl und Gas aufbauen, dafür auf Atomenergie und Erneuerbare. (Foto: GLady / pixabay.com, CC0 Creative Commons)

Am Dienstag hat das Kabinett von Saudi-Arabien einen Nationalen Atomenergieplan gebilligt, der den Bau von bis zu 16 Kernkraftwerken vorsieht. Damit will das rohstoffreiche Königreich nun endgültig in die Stromerzeugung aus Atomenergie einsteigen.

16.03.2018 – Während immer mehr Länder aus der Kernenergie allmählich aussteigen, steigt Saudi-Arabien ein. Bisher deckt das Königreich seinen Strombedarf zum großen Teil mit Öl- und Gaskraftwerken. Zukünftig sollten eigentlich vermehrt Erneuerbare Energien eine Rolle spielen. Durch Investitionen in die Solarenergie von umgerechnet rund 100 Milliarden US-Dollar will man bis 2032 eine Photovoltaikleistung von etwa 41 Gigawatt erreichen. Doch anscheinend steigt Saudi-Arabien zukünftig nun auch in die Atomenergie ein, um seine Energiequellen noch weiter zu diversifizieren. Geplant war dieser Schritt schon seit Jahren, wurde jedoch nie umgesetzt.

Am Dienstag hat das Kabinett jetzt endgültig ein nationales Atomenergieprogramm gebilligt, teilte die offizielle saudische Presseagentur (SPA) mit. In den kommenden 20 Jahren sollen demnach bis zu 16 Kernkraftwerke gebaut werden. Hierbei würden jedoch alle Aktivitäten der Atomentwicklung auf friedliche Zwecke beschränkt und nukleare Sicherheitsstandards in den entsprechenden Einrichtungen gemäß einem unabhängigen Regelungs- und Überwachungsrahmen erreicht werden.

Dabei wolle man die nationalen natürlichen Ressourcen und internationale Praktiken für die Entsorgung radioaktiver Abfälle optimal nutzen. Welche internationalen Praktiken damit allerdings gemeint sein könnten, bleibt fraglich. Denn auch in Deutschland hat man bei dem Thema noch keine annährend zufriedenstellende Lösung gefunden.

Exporte steigern, Abhängigkeiten verringern

Saudi-Arabien gilt mit seinen riesigen Erdöl- und Erdgasfeldern zu den größten Förderern der Welt. Nicht ohne Grund ist es deshalb auch ein führendes Mitglied der OPEC. Das Königreich besitzt noch immer gigantische Ölfelder, die bisher nicht einmal angezapft wurden. Trotzdem wird seit Jahren daran gearbeitet, die Energieversorgung breiter aufzustellen. Dadurch könnte Saudi-Arabien seinen eigenen hohen Verbrauch fossiler Brennstoffe reduzieren und in der Folge mehr Öl und Gas exportieren. Dies kann auch die Abhängigkeit vom Ölpreis reduzieren – zumindest auf dem Energiemarkt. jk


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