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Stromexport-Rekord mit Kohle – und zu viel CO2

Wind im Kohlerevier – da prallen verschiedene wirtschaftliche Interessen aufeinander, leider zu Lasten des Klimaschutzes. (Foto: Nicole Allé)
Wind im Kohlerevier – da prallen verschiedene wirtschaftliche Interessen aufeinander, leider zu Lasten des Klimaschutzes. (Foto: Nicole Allé)

Laut den aktuellen Zahlen der AG Energiebilanzen haben Deutschlands Stromexporte im vergangenen Jahr ein neues Rekordhoch erreicht – vor allem der Anteil an Kohlestrom war dabei hoch. Der Ausbau an Erneuerbaren Energien wird dadurch ausgebremst.

07.01.2015 – Die Überkapazitäten bei Kohlekraftwerken und den damit verbundenen Stromexporten verlangsamen den Ausbau der Erneuerbaren Energien und konterkarieren ganz klar die deutschen Klimaschutzziele – das sieht auch die Bundesumweltministerin so, handelt aber nicht. Selbst gesetztes Ziel der Regierung ist es, die Emissionen von klimaschädlichem Kohlendioxid bis 2020 gegenüber 1990 um 40 Prozent zu verringern. Laut den vorliegenden Zahlen der AG Energiebilanzen hat Deutschland 2015 mehr als 50 Milliarden Kilowattstunden Strom in andere Länder exportiert – das entspricht gut einem Drittel der gesamten Stromerzeugung aus Braunkohle in Deutschland.

Während immer mehr Strom aus Erneuerbaren Energien in die Netze eingespeist wird, wird die klimaschädliche Stromproduktion durch Kohlekraftwerke nicht entsprechend gedrosselt. Und die Kohlekraftwerke emittieren nicht nur CO2 sondern zudem auch noch giftiges Quecksilber. Würden hier die US-Grenzwerte für Quecksilberemissionen gelten, müssten die meisten deutschen Kohlekraftwerke direkt vom Netz.

Die Regierung hat geplant, bis 2022 acht alte Braunkohlkraftwerke stillzulegen. Laut einer Studie von Energy Brainpool könnten jedoch 36 der ältesten deutschen Kohlekraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 15 Gigawatt sofort vom Netz und es wäre weiterhin eine sichere Stromversorgung garantiert, die Strompreise blieben stabil. Die aktuellen Stromexport-Rekordzahlen belegen dies noch einmal.

Der Energiemix wird in Deutschland weiterhin mit 33,8 Prozent) vom hohen Anteil des Mineralöls geprägt, berichtet die AG Energiebilanzen in ihrer Zusammenfassung, Erdgas decke gut ein Fünftel des Verbrauchs. Und mit jeweils etwa gleich hohen Anteilen decken Stein- und Braunkohle zusammen gut ein Viertel des Energieverbrauchs in Deutschland. Die Erneuerbaren Energien haben laut Bericht ihren Beitrag 2015 um rund einen Prozentpunkt auf 12,6 Prozent gesteigert. na


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