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Neue StudieWetterdienst hält Wind- und Solarstrom für zuverlässig

Wetterbedingte Risiken der Ökostromerzeugung werden durch den kombinierten Einsatz von Windkraft und Photovoltaik reduziert, sagt der Deutsche Wetterdienst. (Foto: © DWD)

Das Risiko einer Dunkelflaute wegen schlechten Wetters ist gering, die Kombination von Windrädern an Land und auf See sowie Solaranlagen sorgt für Versorgungssicherheit. Das ist das Ergebnis einer neuen Untersuchung des Deutschen Wetterdienstes.

09.03.2018 – Es ist das Lieblingsargument der Gegner der Energiewende: Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, produzieren Ökostromanlagen kaum Energie. Wie oft das tatsächlich vorkommt, konnte bisher kaum jemand beziffern. Nun hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) die Daten aus den vergangenen 20 Jahren zusammengetragen, ausgewertet und am Dienstag auf seiner jährlichen Klima-Pressekonferenz präsentiert. Demnach kommt es rein statistisch gesehen zweimal im Jahr dazu, dass die Ökostromerzeugung für 48 Stunden sehr gering ausfällt. Ein europaweiter Stromverbund könnte diese Zahl auf 0,2 Ereignisse pro Jahr verringern.

„Unser Ergebnis ist eindeutig: Durch den kombinierten Einsatz von Windkraft an Land und auf See, Photovoltaik und einen europäischen Stromverbund können die Risiken durch Windflauten und sonnenscheinarme Phasen deutlich reduziert werden“, betonte DWD-Vizepräsident Paul Becker.

Strategien für wenig Ökostrom

Die Wetterbehörde hatte errechnet, wie oft in der Vergangenheit über einen Zeitraum von 48 Stunden die mittlere Energieerzeugung aus Wind und Sonne unter zehn Prozent der Nennleistung blieb. Als Grundlage verwendeten die Wissenschaftler Leistungsmerkmale heutiger Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Bei Windrädern an Land trat dieser Fall im Mittel 23 Mal im Jahr auf, rechnet man Offshore-Windparks in den ausschließlichen Wirtschaftszonen hinzu, muss die Energiewirtschaft mit 13 Fällen pro Jahr rechnen. Die Kombination von Windkraft auf Land und See mit Photovoltaik ergab schließlich noch zwei Fälle.

„Im Durchschnitt ergänzen sich Wind und Sonne gut. Das stabilisiert die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien“, resümierte Becker. Aus meteorologischer Sicht spreche nichts gegen einen weiteren Ausbau in Deutschland. Dennoch könnten Situationen auftreten, in denen beide Energieformen gleichzeitig nur wenig Strom einspeisen. Deshalb seien Strategien wie zum Beispiel Reservekraftwerke, Speicher oder ein großräumiger Stromaustausch erforderlich. cw


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