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Hamburg und RostockAtomtransporte durchlaufen regelmäßig deutsche Häfen

Hamburg war laut der Bundesregierung 77 Mal in den letzten Jahren Umschlagsort für Atomtransporte. (Foto: guentherlig / pixabay.com, CC0 Creative Commons)

In den Häfen von Hamburg und Rostock werden mit erschreckender Regelmäßigkeit Brennstäbe und Uran umgeschlagen. Die Öffentlichkeit wusste bisher nichts davon. Transportiert wird die gefährliche Fracht teilweise sogar auf Passagierfähren.

03.04.2018 – Auf der Ostsee findet zwischen dem europäischen Festland sowie Russland und Skandinavien ein reger Handel mit radioaktivem Material statt. In den letzten Jahren waren die Häfen in Hamburg und Rockstock dabei anscheinend ein häufiger Umschlagsplatz für die gefährliche Fracht. Das ging laut „Neuer Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor. So wurden seit 2011 wohl mindestens 400 nukleare Güter wie Brennstäbe oder Uran in den beiden deutschen Häfen abgewickelt.

Besonders erschreckend: Rund 300 der Transporte wurden mittels ganz normalen Auto- und Passagierfähren durchgeführt, weitere 100 durch Güterzug-Fähren. In einer kleinen Anfrage vom 2. März hatte sich die Fraktion DIE LINKE an die Bundesregierung gewandt, um mehr über die schon in den letzten Jahren bekannt gewordenen Atomtransporte über die Ostsee zu erfahren. Dabei wurde auch die Frage aufgeworfen, wie viele Transporte tatsächlich auf Passagierfähren abgewickelt wurden.

Der NOZ zufolge war Deutschland in den meisten Fällen lediglich ein Transitland für skandinavische Uranfabriken und französische oder Schweizer Atomkraftwerke. Bei 75 Transporten waren jedoch auch die emsländische Brennelementefabrik in Lingen oder die Uran-Anreicherungsanlage im westfälischen Gronau beteiligt.

Bremen hat Atomtransporte untersagt – zieht Hamburg nach?

Dabei sind derartige Atomtransporte über das Meer schon seit längerer Zeit umstritten, weshalb Bremen diese bereits vor einigen Jahren untersagt hat. Ähnliches will man nun auch in Hamburg erreichen, indem die dortige Regierung Gespräche mit der Wirtschaft angekündigt hat. Durch einen freiwilligen Verzicht wolle man erreichen, dass zukünftig keine weiteren Transporte von nuklearem Material über die Hansestadt abgewickelt werden.

Die Vergangenheit hat allerdings schon oft genug gezeigt, dass freiwillige Verzichtserklärungen in der Wirtschaft nicht immer ein Garant für Erfolg sind. So bräuchte es vielleicht auch in Hamburg ein durch die Politik ausgesprochenes Verbot für Atomtransporte – ähnlich wie in Bremen. jk


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