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Earth Overshoot Day 2015: 1,6 Erden zum Leben

Wie hier südlich von Santa Fé in Panama gehen viele Regenwälder durch Brandrodung verloren. (Foto: Dirk van der Made, wikimedia commons, CC BY-SA 3.0)
Wie hier südlich von Santa Fé in Panama gehen viele Regenwälder durch Brandrodung verloren. (Foto: Dirk van der Made, wikimedia commons, CC BY-SA 3.0)

Es ist Earth Overshoot Day – bereits am 13. August. Am heutigen Tag hat die Weltbevölkerung ihr Jahresbudget an natürlichen erneuerbaren Ressourcen wie Holz, Fisch, Acker- und Weideflächen aufgebraucht. Wir leben systematisch über unsere Verhältnisse

13.08.2015 – Nicht nur erneuerbare Ressourcen haben wir bereits zu viel verbraucht, ab jetzt stoßen wir mehr Kohlendioxid aus und verbrauchen mehr Fläche, Energie, Mineralien etc. als die Erde hergibt. Um den Ressourcenhunger dauerhaft und nachhaltig zu erfüllen, sind 1,6 Erden notwendig – doch wir haben nur eine. Dass der Earth Overshoot Day, auch Ecological Debt day, Welterschöpfungstag oder Erdüberlastungstag genannt, bereits nach siebeneinhalb Monaten stattfindet, zeigt die Dringlichkeit zum Handeln deutlich auf.

In den vergangenen Jahren hat sich der Tag, an dem wir die natürlichen und nachhaltigen Grenzen unseres Planeten überschreiten, stetig nach vorne verschoben. Dieses Jahr ist es der 13. August, 2014 war es der 19. August, noch 1987 fiel der Tag auf den 19. Dezember desselben Jahres. Seitdem beuten wir die Ressourcen des Planeten stärker aus, als er wieder regenerieren kann. Hauptgründe sind das rasant steigende Konsumniveau in Industrie- und Schwellenländern sowie das starke Bevölkerungswachstum. Würde die gesamte Erdbevölkerung auf dem Konsumniveau von uns Deutschen leben, wären mehr als zweieinhalb Erden notwendig.

Klimaschutzabkommen als erster Schritt

Den meisten Menschen ist dabei klar, dass eine derartige Übernutzung der Ökosysteme auf einem endlichen Planeten nicht funktionieren kann. Vielerorts sind die Folgen bereits spürbar: Der fortschreitende Klimawandel führt zu Wetterextremen, großer Trockenheit oder starken Überflutungen, die Gletscher schmelzen, unsere Meere sind übersauert, die Böden vielerorts mit Düngemitteln und Chemikalien verunreinigt, Süßwasserquellen versiegen, Bodenerosion und Versteppung nehmen zu, Wälder werden großflächig abgeholzt und der Artenverlust schreitet voran.

Trotz dieser deutlichen Anzeichen nimmt die Übernutzung der Erde weiter zu. Der Earth Overshoot Day muss deshalb ein mahnender Weckruf für uns alle sein. Die Weltgemeinschaft hat Ende des Jahres beim Weltklimagipfel in Paris die Chance etwas zu ändern und sich auf ein verpflichtendes Klimaschutzabkommen zu verständigen. Es wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung. cw


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