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EU-Kommission erlaubt weitere Importe von Gen-Futter

Der Großteil der weltweit angebauten Sojapflanzen ist gentechnisch verändert und wird in Monokultur angebaut, nun kommt in Brasilien eine weitere Sorte dazu. (Foto: pixabay.com, CC0 Public Domain)
Der Großteil der weltweit angebauten Sojapflanzen ist gentechnisch verändert und wird in Monokultur angebaut, nun kommt in Brasilien eine weitere Sorte dazu. (Foto: pixabay.com, CC0 Public Domain)

Die EU-Kommission hat grünes Licht für den Anbau einer neuen Gen-Sojapflanze in Brasilien gegeben. Damit kann dort das Gen-Futter massenhaft angebaut und an deutsche Kühe und Schweine verfüttert werden. Die Folgen für Tiere und Nahrung sind unklar.

02.09.2015 – In Brasilien hat die gentechnisch veränderte Sojasorte von BASF bereits seit 2010 eine Zulassung, doch ohne die Importgenehmigung aus der EU lohnt sich der Anbau nicht. Das hat die EU-Kommission nun geändert, die Gentechnik-Sojapflanze als Futtermittel genehmigt und den Import erlaubt. Ein fatales Zeichen, denn europäische Importe entscheiden ausschlaggebend, ob in anderen Regionen der Welt umweltschädliche Anbaumethoden angewendet werden oder nicht.

In dem Fall der Gen-Sojasorte mit dem Namen „Cultivance“ ist es eindeutig. Das Saagut und dazugehörige Ackergift stammen von BASF und wurden für vergleichsweise günstige 33 Millionen US-Dollar in Brasilien entwickelt. Der Anbau soll zunächst in acht brasilianischen Bundesstaaten starten. Die Gentech-Planze mit der technischen Bezeichnung BPS-CV127-9 ist aufgrund der eingebauten Gene resistent gegen die Ackergifte und Unkrautvernichtungsmittel mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Imidazolinone. Mit diesen Stoffen werden die Felder systematisch besprüht und bis auf die Gen-Sojapflanze der Großteil der anderen Pflanzen und Lebewesen auf dem Acker zunichte gemacht.

Auswirkungen unklar, Krankheiten und Missbildungen in Südamerika

Das Saatgut und die Herbizide werden gemeinsam unter dem Namen „Cultivance“ verkauft. Auswirkungen auf die Menschen vor Ort, also Landwirte, Farmarbeiter, Anwohner und Fauna und Flora sind unklar. Und das obwohl gerade aus Südamerika erschreckende Beispiele für Tote, Krankheiten und Missbildungen im Zusammenhang mit solchen Unkrautvernichtungsmitteln bekannt sind. Auch Auswirkungen auf die Gesundheit von Kühen oder Schweinen, die in Europa und Deutschland das Gen-Futtermittel fressen, sind kaum untersucht.

Wie der Informationsdienst Gentechnik unter Berufung auf den kritischen Münchner Verein Testbiotech berichtet, führte BASF drei Monate lang eine Fütterungsstudie mit Labortieren durch. Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA beurteilte die Studie als „wissenschaftlich zu schwach“, um Schlüsse auf die Gen-Sojapflanze zu ziehen. Dennoch forderte EFSA keine gründlichere Studie an, sondern gab stattdessen grünes Licht. Weil die EU-Staaten sich bislang auf keine eindeutige Haltung gegenüber Gen-Pflanzen und Importen einigen konnten, kam die EU-Kommission zum Zug. Sie genehmigte die Gentech-Sojapflanze als Futtermittel und erlaubt so den Import. cw


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