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Forscher stellen Faser aus atmosphärischem CO2 her

Nanofaser aus CO2: Wissenschaftler der George Washington University haben eine Methode entwickelt, mit der sie atmosphärisches CO2 in eine Faser umzuwandeln können. (Bild: © Stuart Licht, Ph.D., George Washington University)
Nanofaser aus CO2: Wissenschaftler der George Washington University haben eine Methode entwickelt, mit der sie atmosphärisches CO2 in eine Faser umzuwandeln können. (Bild: © Stuart Licht, Ph.D., George Washington University)

Ein Team von Wissenschaftlern hat eine Methode entwickelt, mit der sie aus dem CO2 der Luft eine Faser aufbauen. Daraus lassen sich verschiedene Produkte herstellen. Die Forscher hoffen auch, dass die Erfindung einen Beitrag zum Klimaschutz leistet.

10.09.2015 – Wissenschaftler der George Washington University haben eine Methode entwickelt, mit der sie atmosphärisches CO2 in eine Faser umzuwandeln, womit sich wiederum industrielle Produkte herstellen lassen. Der ganze Prozess ist hocheffizient und benötigt nur wenige Volt an Elektrizität, Sonnenlicht und viel CO2. Das Kohlendioxid wird in einem elektrolytischen Bad aus geschmolzenen Carbonaten bei 750 Grad Celsius aufgespalten. Luft wird einer Elektrolysezelle zugefügt. Hier zerfließt das CO2, sobald es unter Hitze gerät. In der Lösung befinden sich zwei Elektroden aus Nickel und Stahl mit Stromfluss. Die Fasern sammeln sich an der Stahlelektrode. Dort können sie entnommen werden. Ein hocheffizientes Solarsystem treibt den Prozess an.

„Diese Nanofasern lassen sich zu Kohlefaser-Verbundwerkstoffen verarbeiten, wie sie etwa für die Herstellung einer Boeing Dreamliner, vieler Sportartikel und Rotorblätter von Windkraftanlagen gebraucht werden“, erklärt Stuart Licht, der das Forscherteam an der George Washington University leitet. Er schätzt, dass sich die Energiekosten auf rund 1.000 US-Dollar pro hergestellte Tonne eines Verbundwerkstoff-Produkts belaufen – was bedeutet, dass die Kosten des Prozessbetriebs hundertmal günstiger sind als der Wert des Produkt-Outputs.  

Licht hat bei seinem Projekt jedoch nicht nur die Industrie, sondern auch den Klimaschutz im Hinterkopf. „Wir gehen davon aus, dass der Prozess – mit einem Gebiet der Größe von weniger als zehn Prozent der Sahara – ausreichend CO2 aus der Atmosphäre binden könnte, um den Gehalt des Kohlenstoffdioxids in der Luft innerhalb von zehn Jahren auf ein vorindustrielles Level zu senken“, erklärt er.

Aktuell befindet sich der Prozess noch in der Testphase und die größte Herausforderung wird sein, ihn zu optimieren und Nanofasern in einheitlicher Größe herzustellen. „Alles geht gut voran, schon sehr bald sollten wir in der Lage sein, Dutzende Fasern pro Stunde herzustellen“, so der Wissenschaftler. rr


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