Öl- und GasproduktionFracking zerstört das US-amerikanische Trinkwasser

Männer in Overalls bedienen viele Schläuche, die in den Boden führen.
Das Hydraulic-Fracking ist ein komplizierter Vorgang, bei dem – neben Wasser und Sand – über viele Zugänge unterschiedliche Chemikalien in den Boden gepresst werden. (Foto: Joshua Doubek / Wikimedia, CC BY-SA 3.0)

Hydraulic Fracking von Öl und Gas beansprucht immer größere Mengen an Grundwasser in den USA, welches durch den Förderungsprozess stark verunreinigt und krebserregend ist. Doch Donald Trumps Administration will die Produktion noch weiter steigern.

21.08.2018 – Ende 2017 stieg die Ölförderung in den USA auf 10 Millionen Barrel pro Tag. Möglich macht dies vor allem die Hydraulic-Fracking-Technologie, bei der Öl und Gas aus Gesteinsschichten gepresst werden. Dafür wird vornehmlich frisches Grundwasser genutzt. Und 2016 nutzten die Ölfirmen 770 Prozent mehr Wasser pro Bohrloch als noch 2011. Während zwar die Anzahl der Bohrlöcher für Fracking abnahm, stieg der Grundwasserverbrauch insgesamt deutlich an. Dabei produzierte die Förderung 1.440 Prozent mehr giftiges Abwasser, wie Forscher der Duke University in Durham ermittelten.

Denn bei der Förderung des klimaschädlichen Öls werden bis zu 12 verschiedene Chemikalien dem Wasser beigefügt, welches gemeinsam mit Quarzsand in den Boden gepresst wird und bewirkt, dass Gestein aufbricht um das Öl und Gas an die Erdoberfläche zu fördern. Die Chemikalien dienen dazu, das Gemisch aus Quarzsand zusammenzuhalten und Keime abzutöten. Doch einige der beigemischten Stoffe gelten als krebserregend oder anderweitig gesundheits- und umweltschädlich. Welche Chemikalien konkret an den verschiedenen Bohrlöchern eingesetzt werden, bleibt jedoch meist ein Geheimnis der Fracking-Unternehmen.

Gerade in Regionen, in denen bereits der Klimawandel für eine Abnahme des Grundwassers sorgt, sei die Fracking-Technologie besonders gefährlich für eine ausreichende Trinkwasserversorgung, wie die Forscher gegenüber der Huffington Post klarstellen. Gleichzeitig begünstigt das Fracking die billige Verfügbarkeit von Öl und Erdgas, dessen Verfeuerung den Klimawandel weiter antreibt.

Höhere Fracking Erträge sind für Donald Trump gute Nachrichten

Für die US-Regierung um Donald Trump scheint dies kein Problem darzustellen. In einer gestern veröffentlichten Memo kündigte die Regierung an, dass die verstärkte Förderung von Schieferöl den Vereinigten Staaten mehr Flexibilität als in der Vergangenheit gebe, Ölreserven mit weniger Bedenken zu verwenden. Das Memo soll helfen den Regierungsvorschlag durchzusetzen, ab 2020 keine steigende Kraftstoffeffizienz von Fahrzeugen mehr zu verlangen.

Damit will die aktuelle Regierung eine weitere Errungenschaft der Obama-Administration beerdigen, die bis 2025 einen maximalen Verbrauch von 4,3 Litern Benzin auf 100 Kilometern für Neuwagen anstrebte. Der neue Plan hingegen würde den Ölverbrauch der USA um 80 Millionen Liter anheben. Donald Trump und seine Gefolgsleute wird dies freuen und ein weiterer Schachzug der Kohle- und Öllobby gesteuerten Politik des US-Präsidenten sein. mf

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