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Höchstdotierter Umweltpreis Europas würdigt Klimaforschung

Festakt zur Verleihung des Deutschen Umweltpreises der DBU (v.l.): Preisträger Prof. Dr. Mojib Latif und Prof. Dr. Johan Rockström, DBU-Kuratoriumsvorsitzende Rita Schwarzelühr-Sutter, Ehrenpreisträger Prof. Dr. Michael Succow, Bundespräsident Joachi
Festakt zur Verleihung des Deutschen Umweltpreises der DBU (v.l.): Preisträger Prof. Dr. Mojib Latif und Prof. Dr. Johan Rockström, DBU-Kuratoriumsvorsitzende Rita Schwarzelühr-Sutter, Ehrenpreisträger Prof. Dr. Michael Succow, Bundespräsident Joachim Gauck, NRW-Umweltminister Johannes Remmel und DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich. (Foto: © DBU)

Gestern erhielten der Klima- und Meeresforscher Mojib Latif und der Nachhaltigkeitswissenschaftler Johan Rockström den höchstdotierten unabhängigen Umweltpreis Europas. Klimaschutz ist leider noch längst keine Selbstverständlichkeit im 21. Jahrhundert.

09.11.2015 – Den bisher nur vier Mal von der DBU zusätzlich vergebenen Ehrenpreis erhielt Michael Succow für sein lebenslanges Naturschutz-Engagement. Es gehe darum, so Bundespräsident Joachim Gauck, „dass wir unseren Kindern eine Welt hinterlassen, in der man frische Luft atmen, klares Wasser trinken und von gesunden Böden ernten kann – in der also das Selbstverständliche selbstverständlich ist“. Rockström habe mit seinem Konzept der planetaren Grenzen objektive Belastungsgrenzen der Erde ausgerechnet und so politischen Entscheidungsträgern eine Prioritätensetzung im Umwelt- und Naturschutz ermöglicht. Latif mache seit Jahren darauf aufmerksam, dass unser Planet ohne intakte Ozeane unbewohnbar werde und habe die Gabe, komplizierte Sachverhalte einfach und nachvollziehbar darzustellen. Und Succow habe als genialer Netzwerker des deutschen Naturschutzes im deutschen Wiedervereinigungsjahr 1990 als stellvertretender DDR-Umweltminister rund 4,5 Prozent der DDR-Fläche dauerhaft für den Naturschutz gesichert und so die Grundlage für das gesamtdeutsche Nationalparkprogramm gelegt.

Gauck betonte, dass alles, was aber für die Bewahrung und Verbesserung der Umwelt geplant und getan werden müsse, in großen Zeiträumen berechnet werden könne und müsse. Weil sich Effekte erst langsam einstellten, könne eine Richtungsänderung nicht früh genug vorgenommen werden. Ökosysteme wie das Klima oder die Böden veränderten sich nur sehr allmählich. Es bleibe nicht ewig Zeit, schwere und schwerste Schäden aufzuhalten. Wenn sich Veränderungen des wirtschaftlichen oder technischen, des Produktions- oder Verkehrsverhaltens wissenschaftlich als unabweisbar richtig erwiesen, dann müssten sie auch politisch angegangen werden. „So viel Zeit, wie wir seit Beginn der Industrialisierung hatten, um das Klima in Richtung Lebensfeindlichkeit zu verändern, so viel Zeit haben wir für das Beenden und für die Umkehr dieses Prozesses jedenfalls nicht.“

Deshalb hoffe er, dass die bald in Paris beginnende Klimakonferenz der Vereinten Nationen „in diesem Sinn endlich das Erforderliche in die Wege leitet“. Die „Ewigkeitskosten“ für den Klimaschutz würden nach allen seriösen Voraussagen nämlich umso höher ausfallen, je später man mit geeigneten Maßnahmen beginne. Lobend erwähnte der Bundespräsident die Erfolge des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Er mahnte die Notwendigkeit des Schutzes der Böden im Blick zu haben, die höchst gefährdet seien. Jährlich gingen Millionen Hektar fruchtbarer Böden weltweit verloren. Wenn die Weltbevölkerung weiter so wachse, könne 2050 jedem Menschen nur noch halb so viel Ackerland zur Verfügung stehen wie heute. Böden müssten als wertvolles, begrenztes Gut erkannt werden, das nur sorgsam genutzt werden dürfe.


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