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Signal für Klimaabkommen: Umweltpreis für Latif und Rockström

Die Träger des Deutschen Umweltpreises 2015 der DBU sind  Prof. Dr. Mojib Latif, Prof. Dr. Johan Rockström und Ehrenpreisträger Prof. em. Dr. Michael Succow. (Foto: © Jan Steffen, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel/ Peter Himsel, DBU/ M
Die Träger des Deutschen Umweltpreises 2015 der DBU sind Prof. Dr. Mojib Latif, Prof. Dr. Johan Rockström und Ehrenpreisträger Prof. em. Dr. Michael Succow. (Foto: © Jan Steffen, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel/ Peter Himsel, DBU/ Michael Succow Stiftung)

Der deutsche Klimaforscher Mojib Latif und der schwedische Nachhaltigkeitswissenschaftler Johan Rockström erhalten den Deutschen Umweltpreis 2015. Es ist ein Zeichen im Hinblick auf die wichtigen Klimakonferenzen in New York und Paris.

24.09.2015 – Mit der diesjährigen Preisverleihung appelliert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) „an die internationale Staatengemeinschaft, bei den 2015 noch anstehenden Konferenzen in New York und Paris die Weichen in Richtung Zukunftssicherung der Menschheit auf einem stabilen Planeten zu stellen“, erklärte DBU-Generalsekretär Heinrich Bottermann. „Die Fakten liegen auf dem Tisch. Unser Planet gerät ernsthaft in Gefahr, wenn nicht entschlossen gehandelt wird.“

Der Deutsche Umweltpreis der DBU, der größten Umweltstiftung der Welt, ist Europas größter unabhängiger Umweltpreis und mit insgesamt 500.000 Euro dotiert. Der Kieler Klima- und Meeresforscher Prof. Dr. Mojib Latif  gilt als einer der herausragenden Klimaforscher Deutschlands. Durch sein Buch „Das Ende der Ozeane“ und seinen vielen Erklärungen und Expertisen ist er auch einem breiteren Publikum bekannt.  „Er ist eine der herausragenden Persönlichkeiten der Klimaforschung, ein Wissenschaftler, der Wissen schafft und die komplexen Sachverhalte in eine verständliche Sprache übersetzt. Ein Klimaexperte, der immer Lösungswege liefert als Ausdruck seiner persönlichen Sorge und seines persönlichen Engagements“, würdigte Bottermann den Preisträger.

„Großer Denker und Kommunikator des Umweltschutzes unserer Zeit“

Latif ist seit 2003 Professor an der Universität Kiel und Leiter des Forschungsbereiches Ozeanzirkulation und Klimadynamik im GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Zudem ist er Vorsitzender des Deutschen Klima-Konsortiums, Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und der Deutschen Gesellschaft Club of Rome sowie 2001 und 2007 Mitautor der Klimaberichte des Weltklimarats IPCC.

Der zweite Preisträger, Prof. Dr. Johan Rockström, Direktor des Stockholm Resilience Centre an der Stockholmer Universität ist ein „großer Denker und Kommunikator des Umweltschutzes unserer Zeit“, so Bottermann. Mit seinem Konzept der „planetaren Grenzen“ stellte er den Rahmen fest, in dem eine verträgliche sozio-ökologische Entwicklung auf unserem Planeten möglich bleibt. Gemeinsam mit einem Team aus 28 Wissenschaftlern identifizierte der Nachhaltigkeitswissenschaftler neun Umweltprozesse, die die Stabilität und Belastbarkeit unseres Erdsystems regulieren. Er zeigte zudem auf, dass in einigen Bereichen die ökologische Belastbarkeit der Erde durch die systematische menschliche Übernutzung und Zerstörung bereits überschritten ist. Das Ziel der internationalen Klimapolitik, die globale durchschnittliche Erwärmung um zwei Grad zu begrenzen, geht u.a. auf die Arbeit Rockströms zurück.

Ehrenpreis für die Rettung Ostdeutschlands wertvollster Landschaften

Mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet wurde Prof. em. Dr. Michael Succow, Träger des Alternativen Nobelpreises und langjähriger Direktor des Botanischen Institutes und Botanischen Gartens der Universität Greifswald. Er sei national wie international eine Ausnahmepersönlichkeit im Naturschutz, so die Würdigung. Besonders ist sein Engagement für große Wildnisgebiete in Deutschland und vor allem der ehemaligen DDR. Als kurzzeitiger stellvertretender Umweltminister der letzten DDR-Regierung setzte der Biologe und Agrarwissenschaftler im September 1990 das Nationalpark-Programm durch, welches große und ökologisch einmalige Gebiete in Ostdeutschland als Nationalpark oder Biosphärenreservat unter Naturschutz stellte. So schützte er die wertvollsten Landschaften der scheidenden DDR vor dem Zugriff von Industrie, Gewerbe und Tourismus – die Pläne dafür lagen bereits in den Schubladen. cw


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