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Solarkochen – der etwas andere Genuss

Ob Brot backen oder Fleisch garen – mit Solarkochern lassen sich viele Speisen zubereiten. Während sie in Regionen, die von Holzrodung und Erosion bedroht sind, von essentiellem Nutzen sind, finden sie hierzulande immer mehr „Fans aus Begeisterung“.

27.06.2015 – Kochen mit Solarenergie hat zwei Vorteile. Erstens: Es macht einfach Spaß und könnte deswegen auch hierzulande gut Verbreitung finden. Zweitens: In vielen Entwicklungsländern wird Holz zur Nahrungszubereitung immer knapper oder ist gar nicht mehr vorhanden. Die wichtigste Alternative zum Kochen und Backen ist deshalb vielerorts die Nutzung der Sonnenenergie. Inzwischen gibt es mannigfache selbst erfundene Modelle, und die setzen spontane Begeisterung frei. „Mich hat fasziniert, wie alles angefangen hat. Ich habe 2008 eine Kochbox aus Karton und Alufolie gebaut und gemerkt: Wow, es funktioniert!“, erklärt Michael Bonke, der als Solar-Gourmet einen kleinen Blog betreibt.

Er ist längst begeisterter Sonnen-Koch und inzwischen unter anderem aktiv in der Lazola-Initiative zur Verbreitung solaren Kochens e.V. Deren Mitglieder haben sich in Paderborn ehrenamtlich zusammengeschlossen, um die Idee voranzubringen. Sie haben experimentiert, probiert und viel Leckeres gekocht und gegessen. Jo Hasler gründete die Initiative gemeinsam mit Freunden. Den hohen realen Nutzen der Sonnen-Kochboxen hatte Hasler in Afrika kennengelernt. 1998 und 1999 richtete der umtriebige Erfinder bei den Xhosa in Südafrika eine Solarkocher-Werkstatt für die Serienfertigung von Boxkochern unter Einsatz von Kleinmaschinen ein. Er bildete einige junge Schreiner aus, die die Solarkocher nachbauen konnten. Für die Menschen vor Ort war die Erfindung ein Segen.

In den Jahren darauf folgten weitere Lazola-Kocher-Modelle, auch in Deutschland. Ihr Trick: Einfallende Sonnenstrahlen werden von den Seitenwänden auf die freien Flächen der schwarzen „Kochplatte“ aus schnell leitendem Aluminium reflektiert. Die Kochplatte speichert die Hitze - vor allem beim Vorheizen des Kochers - und leitet sie beim Kochen direkt an die Töpfe oder Backformen ab. Dank einer sehr guten Isolierschicht geht kaum Wärme nach außen verloren. Das neueste Modell der Initiative, Lazola 3, lässt sich problemlos in Serie fertigen. In ihm lässt sich Brot backen und Fleisch und Gemüse schmackhaft garen. Bis zu 15 Esser kann das Modell täglich mit warmen Speisen versorgen. Wenn die Nahrung im Kocher ist, braucht sie für das Garen zwar zwei bis drei Stunden. Währenddessen muss man sich allerdings nicht mehr darum zu kümmern und kann anderen Beschäftigungen nachgehen. Sanftes Garen ist zudem sehr viel gesünder als scharfes Anbraten. Und wer denkt, das Essen sei nicht lecker, sollte es mal ausprobieren – oder Michael Bonke fragen. „Ich bin mit dem Solarkocher-Virus infiziert. Mein Hobby macht mir sehr viel Spaß, ich würde gerne andere anstecken“, gesteht er. rr


Kommentare

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Sigvard Gessinger Architekt i.R. 29.06.2020, 06:04:21

Ich habe meinen Alterssitz in Thailand, also in den TROPEN und hier legen die Frauen z.B. einen Fisch zum dünsten einfach in einem klappbaren Grillgitter auf das flache Hausblechdach. Ich hatte dort mit einem dieser tollen elektronischen Temperaturenrmesser mit Inframesslaser gemessen: 60 grad C !

Aber leider ist Holzkohle und Gas oder Strom noch zu billig, um die Thais zum 'umdenken' und zum benuerzrn der kostenlosen Sonnenenergie zu bewegen ... aber die Zeit wird kommen !

Ingmar Willkomm 24.08.2022, 15:51:01

Ukraine - Krieg und die schon jetzt bereits am Geldbeutel deutlich sürbare Energie - Krise - wer würde da nicht schon heute über Alternativen wie eine Solar - Kochkiste, einen großen Solar - Parabolspiegel (Durchmesser immerhin 1,40 m) oder ein Balkon - Kraftwerk bis 600 " (nicht anmeldepflichtig) nachdenken ... !

 

Mangels entsprechender Anbieter baue ich mir nun eine Solar - Kochkiste selbst. Diese besteht aus 5 Teilen: Der herausnehmbaren inneren Kochkammer (= schwer), verklebt mit Schieferstein zur Speicherung und Abgabe von Energie, wenn die Sonne einmal für 1 Std. hinter einer Wolke verschwindet); der kastenförmigen Hülle aus Holz mit 2 ca. 8 cm dicken Wänden, in denen Iso - Material (z.B. Perlite o.ä) steckt, 2 Rahmen mit 2 dicken Glasscheiben (ca. 4 mm), die wegen der starken Ausdehnung (die untere muss bis zu 170 C aushalten) auf einem Bett von Sisal Schnüren mit viel Platz dahingleiten können; einem Spiegel zum zusätzlichen Bündeln der Sonnenstrahlen auf die Kochkammer; sowie einem stabilen Untergestell aus Aluminium zum Aufsetzen der Solar - Kochkiste über die Brüstungshöhe des im unteren Teil schattigen Balkons hinaus.

 

Freunde fragten schon: wo kann man das (eine Solar - Kochkiste) kaufen ? Adressen von Herstellern hierzu - z.B. einer Solar - Kochkiste als Selbstbaukasten etc. habe ich - bisher - leider nicht entdecken können.

 

Wer kann da - vielleicht sogar mit einer Liste von Herstellern und Preisen - vielleicht auch kurzfristig mit einer Veröffentlichung weiterhelfen ?


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