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Umweltbewusstsein der jungen Generation wächst

Eine von Greenpeace beauftragte Studie hat ergeben, dass 60 Prozent unserer jungen Generation nachhaltige Werte wie den Umweltschutz befürwortet. Nun wird gefordert, dass das Thema der nachhaltigen Entwicklung verbindlich in Lehrpläne integriert wird.

15.01.2016 – Im Auftrag von Greenpeace hat die Leuphana Universität Lüneburg das zweite „Nachhaltigkeitsbarometer“ veröffentlicht. Dazu befragten die Wissenschaftler im Jahr 2014 insgesamt 1.511 Personen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. Demnach ist das Umweltbewusstsein der jungen Generation gewachsen. Im Vergleich zum ersten „Nachhaltigkeitsbarometer“ aus dem Jahr 2012 finden es heutzutage über 20 Prozent mehr junge Personen lohnenswert, sich für den Klimaschutz zu engagieren. 70 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass sie zukünftig Strom aus Erneuerbaren Energien beziehen wollen.

Schon im Jahr 2012 stellten die Forscher fest, dass die deutsche Jugend ein starkes Bewusstsein für Umweltprobleme und Nachhaltigkeitsfragen besitzt. In der aktuellen Studie gaben 92 Prozent der Befragten an, dass sie die Energiewende ausdrücklich unterstützen. „Dass eine nachhaltige Gesellschaft notwendig ist, stellen Jugendliche nicht mehr in Frage. Ihnen geht es darum, wie sie umgesetzt werden kann“, so Thomas Hohn, Bildungsexperte von Greenpeace.

Zudem verdeutlicht die Studie, dass die jüngere Generation aktiv an der Energiewende mitwirken möchte. So gibt über die Hälfte der Befragten an, dass ihnen ihr eigenes Engagement für den Klimaschutz wichtig ist. Es entsteht jedoch oft das Problem, dass die jungen Motivierten nicht immer einen richtigen Zugang für ihr Engagement finden können. Die Forscher können im „Nachhaltigkeitsbarometer“ außerdem belegen, dass sich junge Menschen mehr für eine zukunftsfähige Welt einsetzen, wenn sie sich bereits in der Schule mit Fragen der Nachhaltigkeit auseinandergesetzt haben.

Nachhaltigkeitsthemen in die Lehrpläne integrieren

Problematisch ist, dass ein solcher Unterricht meist vom Einsatz einzelner Lehrkräfte abhängig ist. Viele behandeln immer noch ausschließlich den Lehrstoff, der auch ihren eigenen Vorstellungen entspricht. Dadurch können Schüler, die grundsätzlich an dem Thema der Nachhaltigkeit interessiert sind, sich diesbezüglich nicht innerhalb des Unterrichts weiterbilden. Greenpeace fordert daher, dass die Bildung für nachhaltige Entwicklung verbindlich in Bildungsplänen und Hochschulausbildungen integriert wird.

Im eigenen Haushalt umweltbewusst zu handeln ist für viele junge Menschen schon selbstverständlich. Themen wie das Energiesparen und die Mülltrennung treffen bei Ihnen auf große Zustimmung. Gerd Michelsen von der Leuphana Universität Lüneburg vertritt daher die Meinung, dass viele junge Menschen in Deutschland eine gerechte und nachhaltige Welt wollen. Oft fehlt ihnen jedoch die Möglichkeit, sich direkt einmischen zu können. „Die Gesellschaft muss Jugendlichen neue Formen anbieten, damit sie sich nach ihren Vorstellungen engagieren können“, fordert Michelsen daher.

Die Rolle des Spaßfaktors

Zudem gebe es einen Wandel bei der Partizipationsform des Engagements, so die Autoren der Studie: „Wenn junge Menschen sich für Nachhaltigkeit engagieren, handeln sie spontan, aktionsorientiert und organisieren sich im Internet, ohne dass sie langfristig bei Parteien oder Verbänden eingebunden sein möchten“. Ältere Menschen können daher aktuelle Entwicklungen falsch deuten, da sich die junge Generation auf anderen Wegen engagiert, als es noch vor einiger Zeit der Fall war. Heiko Grunenberg von der Leuphana Universität Lüneburg ist daher der Ansicht, dass heutzutage der „Spaßfaktor“ eine wichtige Rolle spielt. Gerade die Personen, die eigentlich weniger Zeit zur Verfügung haben, engagierten sich umso mehr für nachhaltigkeitsrelevante Themen.

Insgesamt zeigt die Studie eine erfreuliche Entwicklung. Themen wie der Umweltschutz werden in unserer heutigen Zeit zunehmend wichtiger, so dass insbesondere das Engagement zukünftiger Generationen gefragt ist. Jedoch scheint gerade bei den Lehrplänen an Schulen sowie bei den Hochschulausbildungen noch Verbesserungsbedarf zu bestehen. Das zweite „Nachhaltigkeitsbarometer“ bietet daher eine gute Grundlage für politische Entscheidungsträger, entsprechende Reformen vorzunehmen. jk


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