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Schottisches Gezeitenkraftwerk erreicht Meilenstein

Felsküste in Schottland
Schottland nutzt die Kraft des Meeres (Wizmie / Pixabay / https://pixabay.com/de/service/license/)

Bereits vor der endgültigen Fertigstellung hat das Gezeitenkraftwerk MeyGen im September mehr als 800 MWh Strom erzeugt. Mit der Installation einer vierten und letzten Turbine soll es schon bald eine Kapazität von sechs Megawatt erreichen.

24.10.2017 – Vor der Nordküste Schottlands entsteht zurzeit Schritt für Schritt das größte Gezeitenkraftwerk der Welt. Im Jahr 2013 hatte die schottische Regierung die erste Phase des MeyGen Projekts genehmigt, bei der zunächst eine Kapazität von 86 Megawatt (MW) realisiert werden soll. Wenn das Projekt erst einmal komplett abgeschlossen wird, beträgt die Gesamtkapazität der in Pentland Firth installierten Unterwasserturbinen bis zu 398 MW. Damit könnte ausreichend Strom für rund 175.000 Haushalte erzeugt werden. Mit Atlantis Resources Ltd erhielt ein globaler Entwickler von Projekten im Bereich Erneuerbare Energien den Zuschlag für das Megaprojekt.

Vor wenigen Tagen konnte nun erfolgreich der Projektteil MeyGen Phase 1A abgeschlossen werden, bei dem alle vier Turbinen ihren Betrieb aufgenommen haben und nun mit einer Kapazität von sechs Megawatt arbeiten. Drei Turbinen stammen dabei vom führenden Anbieter für hydraulische Energieerzeugung ANDRITZ HYDRO, sowie eine von Atlantis Resources selbst. Das Projekt ist dabei in Pentland Firth, einer Meeresenge ganz im Norden von Schottland nahe der Orkney Inseln, angesiedelt. Die Region ist für ihr raues Klima, aber auch für eine sehr starke Gezeitenströmung bekannt.

Abschluss der Bauphase, Start der 25-jährigen Betriebsphase

Bereits im September erreichte das Gezeitenkraftwerk eine Stromproduktion von mehr als 800 Megawattstunden (MWh) – ein echter Meilenstein für die Gezeitenenergie-Branche. Nach der Durchführung einer entsprechenden Abschlussprüfung werde nun offiziell die Bauphase der Phase 1A von MayGen abgeschlossen und in den kommenden Wochen die 25-jährige Betriebsphase gestartet.

Aufgrund des großen Projekterfolgs positioniere sich Großbritannien maßgeblich als Marktführer im Bereich der Gezeitenenergie, sagt Tim Cornelius, CEO von Atlantis Resources. Diese Form der Energiegewinnung sei nicht nur ausreichend bezahlbar, sauber und sicher, sondern auch sehr gut berechenbar. Dadurch könne sie rund 20 Prozent des zukünftigen Strombedarfs von Großbritannien decken.

Innerhalb der zweiten Phase des MeyGen Projekts sollen nun vier weitere jeweils 1,5 MW starke Turbinen installiert werden. Danach startet dann die Phase 1C, bei der weitere 49 Turbinen mit einer Kapazität von 73,5 MW im Meer verankert werden. Gemäß der aktuellen Planung ist der Start dafür im Jahr 2019 angesetzt. Zurzeit werden dafür insgesamt Kosten in Höhe von rund 420 Millionen Pfund erwartet. jk


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