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Anhebung des Deckels für Offshore-Windausbau gefordert

Mehrere norddeutsche Länder und Verbände fordern den Deckel für den Ausbau der Offshore-Windenergie anzuheben. (Foto: <a href="https://pixabay.com/de/windpark-windrad-windkraft-2057881/" target="_blank">David_Kaspar / pixabay.com</a>, CC0 Public Domain
Mehrere norddeutsche Länder und Verbände fordern den Deckel für den Ausbau der Offshore-Windenergie anzuheben. (Foto: David_Kaspar / pixabay.com, CC0 Public Domain)

Die erste Ausschreibungsrunde hat gezeigt, dass eine Begrenzung des Ausbaus der Windenergie aus Kostengründen nicht sinnvoll ist. Daher fordern mehrere norddeutsche Länder und Verbände nun den Deckel für den Ausbau der Offshore-Windenergie anzuheben.

12.09.2017 – Zurzeit ist bis zum Jahr 2030 noch ein Ausbaudeckel von 15 Gigawatt (GW) Offshore-Windenergieleistung geplant. Angesichts der jüngsten Ausschreibungsergebnisse sei das aber viel zu wenig, mahnt nun ein Bündnis aus mehreren norddeutschen Ländern, Städten und Verbänden. Sie fordern in insgesamt elf Punkten eine Anhebung des Ausbauziels auf mindestens 20 GW in der Nord- und Ostsee. Bis 2035 sollen dann bereits mindestens 30 GW hinzugebaut werden dürfen. An diese Entwicklung müssten auch die Netzentwicklungsplanung und –anschlusskapazitäten angepasst werden.

Diese und zehn weitere Forderungen haben gestern die Länder Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zusammen mit Bremen, Hamburg, Rostock sowie elf weitere Städten in ihrem Cuxhavener Appell 2.0 gestellt. An dem Appell an die Bundesregierung sind auch die Offshore-Windindustrie sowie die IG Metall Küste beteiligt. Bereits durch den ersten gemeinsamen Appell im Jahr 2013 sei die politische Diskussion in Deutschland über die Offshore-Windenergie maßgeblich gestaltet worden.

Ohne Offshore-Windenergie keine Energiewende

Dieser Schulterschluss zwischen mehreren norddeutschen Länder und der Windbranche sei wichtig, um Deutschlands Windstärken optimal nutzen zu können und unterstreiche die Geschlossenheit der Offshore-Windenergie für ganz Norddeutschland, so der Niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Olaf Lies. „Ohne die Nutzung der riesigen Potenziale in Nord- und Ostsee kann die Energiewende in Deutschland nicht gelingen“, so Lies, weswegen die Bundesregierung jetzt handeln „und die Rahmenbedingungen für einen zügigen Ausbau verbessern“ müsse.

Ebenfalls wird im Cuxhavener Appell 2.0 gefordert, dass ein ambitioniertes Forschungs- und Entwicklungs-Förderprogramm des Bundes für die Offshore-Windenergie aufgesetzt werden muss. Darin sollten auch Testfelder für die Erprobung neuer Technologien vorgesehen sein. Nur so könnten die in den letzten Jahren aufgebauten Produktionskapazitäten genutzt sowie Arbeitsplätze, industrielle Dynamik und Innovationskraft erhalten werden. Durch die Offshore-Windenergie seien in Deutschland bisher etwa 20.000 Beschäftigungsverhältnisse entstanden.

„Ausbau Erneuerbarer Energien ist kein Selbstzweck“

Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) kritisiert die Offshore-Forderungen der Küstenländer jedoch scharf, da die Naturverträglichkeit der Energiewende gefährdet sei. Mit einem Ausbau von 15 GW Offshore-Windenergie würden bereits auf etwa sieben Prozent der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone der Nordsee Windenergieanlagen stehen. Nach Meinung des NABU könne das jetzt schon angeschlagene Ökosystem nicht mehr leisten. Insbesondere auf die Vogelwelt seien die Auswirkungen schon jetzt schwerwiegender als vermutet.

„Der Ausbau Erneuerbarer Energien ist kein Selbstzweck, und billig ist nichtimmer gut“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. „Die Küstenländer und die Branche täten gut daran, unsere energiepolitischen Ziele zusammen mit den meerespolitischen Verpflichtungen Deutschlands zu denken und die Energiewende nicht zu einem Konjunkturprogramm für schlingernde Energiekonzerne und klamme Küstenkommunen zu machen.“ Zwar müsse die Offshore-Windkraft auch ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten, jedoch hätte der Ausbau naturschutzfachliche Grenzen. „Nord- und Ostsee sind zu wertvoll, um allein zu Industrieparks degradiert zu werden“, so Tschimpke. jk


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