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China überholt Deutschland beim Export von Umweltschutz

Weltweit wächst der Bedarf an Umwelt- und Klimaschutztechnologien, deutsche Produkte sind in nahezu allen Weltregionen gefragt, der Konkurrenzdruck nimmt aber zu. (Foto: <a href="https://pixabay.com/" target="_blank">pixabay</a>, <a href="https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de" target="_blank">CC0 1.0</a>)
Weltweit wächst der Bedarf an Umwelt- und Klimaschutztechnologien, deutsche Produkte sind in nahezu allen Weltregionen gefragt, der Konkurrenzdruck nimmt aber zu. (Foto: pixabay, CC0 1.0)

China ist statt Deutschland Exportweltmeister von Umweltschutzgütern, vor allem Solaranlagen kommen aus Fernost. Damit die Umweltwirtschaft weiterhin wichtig für Deutschland bleibt, fordert das Umweltbundesamt mehr Innovationen von der Politik.

06.12.2017 – Deutsche Umweltschutzgüter sind in allen Weltregionen und über alle Umweltschutzbereiche hinweg gefragt, chinesische aber offenbar noch mehr. Das zeigt ein aktueller Bericht des Umweltbundesamts (UBA) zur deutschen Umweltwirtschaft und deren Export. Demnach produzierten deutsche Unternehmen im Jahr 2015 Güter im Wert von über 83 Milliarden (Mrd.) Euro, die für Umweltschutzzwecke eingesetzt werden können, das entspricht sechs Prozent der Industrieproduktion. Mit einem Anteil von 13,5 Prozent am Welthandel (Wert der Waren: 53,6 Mrd. Euro) lag Deutschland an zweiter Position hinter China.

Die Chinesen haben ihren Anteil am internationalen Handel mit Umweltschutzgütern seit 2002 mehr als verdreifacht und nehmen nun mit 16,2 Prozent den Spitzenplatz ein. Traditionell gut aufgestellt ist die deutsche Industrie in den Bereichen Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie Abfall- und Abwassertechnologien. Den größten Posten nehmen die Klimaschutzgüter mit einem Wert von fast 20 Mrd. Euro oder gut 37 Prozent am gesamten Export der Umweltschutzgüter ein, 2010 lag deren Anteil noch bei fast 42 Prozent. Als Klimaschutzgüter gelten hauptsächlich Solar- und Windkraftanlagen oder andere Güter aus den Bereichen Wasserkraft, Wärmepumpen und Biomasse. So konnte China vor allem aufgrund der Produktion und dem Export von Solaranlagen in großem Stil seine Position einnehmen.

Wirtschaftliche Chancen nutzen

„Deutschland steht noch gut da, nicht zuletzt, weil die Unternehmen schon früh mit hohen umweltpolitischen Standards konfrontiert waren“, kommentierte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger die Zahlen. Es bestehe aber die Gefahr, „dass wir diese gute Position verlieren, wenn wir nur noch die europäischen Mindeststandards umsetzen.“ Die Umweltpolitik sei in der Pflicht, ein anspruchsvolles Umweltrecht zu entwerfen um Innovationen zu fördern. Es würden sich mit dem wachsenden Weltmarkt für Klimaschutzgüter und Klimaschutztechnologien wirtschaftliche Chancen ergeben, die Deutschland nutzen sollte, so Krautzberger weiter.

Der Markt für Umweltschutzgüter wächst nicht nur seit Jahren stetig, sondern er verlagert sich zunehmend: Weg von den entwickelten Industrieländern in Richtung aufstrebender Schwellenländer in Mittel- und Osteuropa, Asien und insbesondere China, Südamerika und zuletzt auch Afrika. cw


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