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Deutsche Konzerne fordern mehr Klimaschutz

Diese und noch weitere Unternehmen haben die „Erklärung zum Klimaabkommen von Paris“ unterzeichnet, unterstützt von den Unternehmensverbänden B.A.U.M. und Stiftung 2° sowie der Umweltorganisation Germanwatch. (Grafik: Screenshot der Unternehmenser
Diese und noch weitere Unternehmen haben die „Erklärung zum Klimaabkommen von Paris“ unterzeichnet, unterstützt von den Unternehmensverbänden B.A.U.M. und Stiftung 2° sowie der Umweltorganisation Germanwatch. (Grafik: Screenshot der Unternehmenserklärung)

Über 30 deutsche Konzerne fordern von der Bundesregierung und der EU-Kommission schärfere Klimagesetze, ihnen reichen die ambitionierten Worte auf dem Klimagipfel offenbar nicht. Dabei geht es vor allem um Planungs- und Investitionssicherheit.

16.12.2015 – Insgesamt 35 Unternehmen aus der deutschen Wirtschaft und Industrie, darunter Schwergewichte wie Adidas, Aldi Süd, Commerzbank, Otto, REWE und der Energiekonzern EnBW, haben in einer gemeinsamen Erklärung von der Politik Rahmenbedingungen für die Dekarbonisierung in Deutschland und in der EU gefordert. Auch die Unternehmensverbände B.A.U.M. und Stiftung 2° sowie die Umweltorganisation Germanwatch unterstützen die Forderungen.

In der Erklärung heißt es: „Wir begrüßen das Ziel zur CO2-Neutralität der Weltwirtschaft in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts. Wir begrüßen ferner, dass alle Staaten zur Umsetzung dieses Ziels bis zum Jahr 2020 Pläne zur Niedrigemissionsentwicklung vorlegen sollen.“ Das Klimaabkommen auf dem Gipfel in Paris markiere einen Wendepunkt. „Wir verpflichten uns, die beginnende globale Trendwende als Vorreiter voran zu bringen. Von der deutschen und europäischen Politik erwarten wir dafür klare, langfristige und ambitionierte Rahmenbedingungen“, so die Unternehmen.

Sichere Investitionen für die Zukunft

Auch wenn einige Unternehmen mit Sicherheit an mehr Klimaschutz interessiert sind und viele von ihnen bereits Anstrengungen unternommen haben, geht es größtenteils wieder einmal um Geld. Um zu verhindern, dass die Politik in einigen Jahren auf die Schnelle neue Umweltgesetze erlässt oder die Richtung ändert, weil die Klimaziele in Gefahr sind, wollen die Unternehmen jetzt Planungssicherheit. Es geht um Investitionen in die Zukunft, die richtig gesetzt werden sollen und es geht sicherlich auch etwas ums Image.

Die Forderungen der Unternehmen an die Politik beinhalten u.a. eine Strategie zur Nachschärfung der Maßnahmen des Klimaschutzaktionsprogramms und einen ambitionierten Klimaschutzplan 2050 für Deutschland. Außerdem eine schnellere Energieeffizienz-Gesetzgebung sowie „politische und finanzielle Rahmenbedingungen für die Einleitung einer umfassenden Verkehrswende“. Es geht also auch um Subventionen und möglicherweise neue Geschäftsfelder.

Gegenstück zu reaktionären Verbänden BDI und DIHK

Die Motivation der Unternehmen, mehr Klimaschutz und strengere Gesetze zu verlangen, sind größtenteils von finanziellen Interessen getrieben. Dennoch ist es ein richtiges und wichtiges Zeichen. Denn ein Großteil der deutschen Industrie und die wichtigsten Lobbygruppen wie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) halten an reaktionären Standpunkten fest. Sie warnen beständig, die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland nicht durch zu strengen Klima- und Umweltschutz zu gefährden.

Der Aufruf der 35 großen und mittelständischen Unternehmen ist ein positives Signal, dass zumindest Teile der Wirtschaft im Klima- und Umweltschutz genauso wie in der deutschen Energiewende die Zukunft und Chancen sehen. Zudem sind Konzerne dabei, für die eine konsequente Umstellung große Herausforderungen mit sich bringen, u.a. der Energiekonzern EnBW, das Kreuzfahrtunternehmen Aida oder das Metallunternehmen Otto Fuchs. cw


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