Energieverbrauch: Deutscher CO2-Ausstoß sinkt dank Wetter und Energieeffizienz

Energieverbrauch und CO2-Ausstoß aus dem Energiebereich sind im vergangenen Jahr gesunken – und das nicht nur wegen des warmen Wetters. Gute Neuigkeiten, aber mit Klimaschutz hat das wenig zu tun. Fossile Energien dominieren weiterhin.
28.03.2019 – Der deutsche Energieverbrauch ist 2018 auf den niedrigsten Stand seit Anfang der 1970er Jahre gefallen. Das meldete die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen am Mittwoch und nennt als Grund die gestiegene Energieeffizienz und das warme Wetter. Mit einer Gesamthöhe von 12.963 Petajoule (PJ) oder 442,3 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) lag der Verbrauch um 3,5 Prozent niedriger als im Vorjahr. Rechnet man die Witterung heraus, bleibt noch ein Rückgang um 2,4 Prozent.
Eher zufällige Ereignisse

Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 1995 bis 2018 in Petajoule (PJ). (Grafik: © Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen)
Die Energieeffizienz, also die gesamtwirtschaftlichen Energieproduktivität, stieg demnach um vier Prozent und liegt damit doppelt so hoch wie der normale Durchschnittswert von zwei Prozent. Dadurch und durch den Rückgang bei fossilen Energien sank der CO2-Ausstoß aus dem Energiebereich um knapp vier Prozent. Das entspricht rund 27 Millionen Tonnen Kohlendioxid.
Ähnliches hatte Anfang des Jahres bereits die Berliner Denkfabrik Agora Energiewende berichtet. Das Fazit: Mit der Klimaschutzpolitik der Bundesregierung hat die Entwicklung nichts zu tun, sondern eher mit zufälligen Entwicklungen: Durch das warme Wetter haben die Deutschen weniger geheizt, Teile der energieintensiven Industrie haben weniger produziert und die im Sommer stark gestiegenen Benzin- und Dieselpreise haben ihr Übriges getan.
Energiemix verändert sich nur langsam
Der Energiemix hat sich auch 2018 weiter verschoben, die Erneuerbaren Energien legten erneut zu, berichtet die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Bei genauerer Betrachtung kommt die Ernüchterung: 14 Prozent des deutschen Primärenergieverbrauchs decken Erneuerbare Energien ab, ein plus von 0,7 Prozentpunkten. Braunkohle, Steinkohle und Mineralöl wurde etwas weniger verbraucht, Erdgas und Atomenergie dagegen etwas mehr.
Dennoch dominieren die fossilen Energien mit fast 80 Prozent den deutschen Energiemix. Die Erneuerbaren Energien verzeichneten zwar den stärksten Anstieg, allerdings auf einem weiterhin geringen Niveau von derzeit 14 Prozent. Aufgrund des sehr sonnigen Jahres konnten Solaranlagen 16,5 Prozent mehr Sonnenenergie erzeugen. Auch die Windenergie steigerte durch ein Rekordjahr die saubere Stromerzeugung um 5,6 Prozent. Dagegen sorgte die extreme Trockenheit für einen Einbruch der Wasserkraft um ein Fünftel. Mit dem Extremwetter hatte auch die Biomasse zu kämpfen, der Ertrag sank um zwei Prozent. cw
Kommentare
Denkender Bürger am 28.03.2019
Energie-Effizienz ist weder ein Produkt politischer Entscheidungen noch ein Produkt zufälliger Ereignisse, sondern schlicht ein Produkt gezielter technischer Entwicklungen!
Deswegen liegt genau darin auch ein wichtiger Schlüssel zu einer erfolgreichen Energiewende!
Das beweißt einmal mehr, daß man mit Jammern, Waldbesetzungen oder Bildungsverweigerung gar nichts erreicht, sondern nur durch gezieles, gut überlegtes Handeln.
Das sollte man den Greta-Jüngern und den Waldbesetzern im Hambacher Forst mal nachdrücklich beibringen !!!
sonnenstromer am 28.03.2019
Ich jammere nicht, aber ich protestiere gegen die Politik unserer Kohle- und Autolobby-Regierung. Aktiv wird seit Merkel die Energiewende politisch sabotiert.
Wir können natürlich noch warten und die ganze Kohle, Erdöl und Erdgas bis zum letzten Rest verbrennen. Dann darf sich aber auch keiner beschweren, daß dann die 1,3 Millarden Bewohner von Afrika und alle Südeuropäer nach Nordeuropa kommen, weil ihre Heimat unbewohnbar ist. Wenn die 2° Klimaerwärmung geschafft ist, ist das Wahrheit.
Deutschland ist das Land der Innovationen. Wir haben die Ingenieure. Wir haben die Energiewende erfunden. Wir waren Weltmeister in erneuerbaren Energien. Wir hatten mal die weltweit erste PV-Industrie! Dank der Bemühungen der Regierungen unter Merkel, stehen diese Fabriken jetzt in China. Gleiches wird auch der Windindustrie passieren, wenn diese Regierung nicht endlich aufwacht und die schützende Hand von RWE, EON, Vattenfall und ENBW nimmt.
Wie soll man den Südamerikanern klar machen, daß sie keinen Regenwald mehr fällen dürfen, wenn in Deutschland Wald für Kohle geopfert wird?
Und wenn es wieder sein muss, bin ich auf der Demo für den Erhalt des Hambacher Waldes oder für mehr Klimaschutzpolitik.
Und ich habe Hochachtung vor allen, die seit Jahren den Hambacher Wald besetzen. Durch diese Menschen wurden die meisten Bürger aus dem Dörnröschenschlaf geweckt.
Und ich unterstütze meine Kinder, wenn sie zur Demo gegen die Klimapolitik auf die Straße gehen und dafür die Schule versäumen. Es geht vor allem die Zukunft aller Kinder.
Denkender Bürger am 29.03.2019
Und wie die Öko-Lobby in ihren blindütigen Wahn die Umwelt zerstört, erlebe ich gerade hautnah in Leipzig:
Die heben ihren Fernwärme-Vertrag mit dem Kohlekraftwerk Lippendorf nicht verlängert und wollen stattdessen ein angeblich umweltfreundlicheres Gaskraftwerk bauen.
Das die Fernwärme im Kraftwerk Lippendorf ein Abfall-Produkt ist, was sowieso anfällt, ist der Öffentlichkeit und den Verantwortlichen dabei ebenso entgangen wie die Tatsache, daß ja auch ein Gaskraftwerk Betriebsstoffe braucht und Emmissionen produziert.
Da verpufft die Abwärme des Kraftwerks Lippendorf zukünftig eben ungenutzt in Schall und Rauch und Leipzig hat dann eine zweite Dreckschlauder dastehen.
Zugesetzt ist eben auch gehandelt!
Und der Öffentlichkeit wird dieser energie- und umwelttechnische Schwachsinn noch als der größte Fortschritt seit Menschengedenken verkauft. Und die glaubt das auch noch !!!
Da mache ich mir ernsthaft Sorgen um den Geisteszustand der Verantwortlichen und der Jubler ...
Denkender Bürger am 29.03.2019
Nachtrag:
Der Kraftwerk Lippendorf und der zugehörige Tegebau ist bis 2040 konzessioniert.
Das wird sich aller Vorraussicht nach auch nicht wesentlich ändern.
Wenn dann mal konkrete Stillegungspläne für das Kratwerk Lippendorf vorliegen, kann man sich über Dinge wie die Errichtung eines Gaskraftwerkes für Leipzig Gedanken machen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist das einfach nur energie-und umwelttechnischer Schwachsinn, der das gegenteil von dem bringt, was damit beabsichtigt ist!
Denkender Bürger am 29.03.2019
Ich sage es noch mal:
Jammern hilft nicht, nur überlegtes handeln. Wobei die Betonung auf überlegt liegt!
Und überlegt handeln weder die Greta-Jünger noch die Waldbesetzer. Die handeln zwar auch, aber ohne effektive Lösungen im Sinn der Sache. Was am Ende zur Sinnentleerung der Handlung führt.
Womit nichts als Gejammer übrig bleibt.
Und jetzt wird einer den großen Staunemann machen:
Die Energiekonzerne - egal wie sie heißen - handeln seit langem sehr wohl im Sinne eines Ausstiegs aus den fossilen Rohstoffen. Einmal aus rein wirtschaftlichen Überlegungen - schließlich wollen sie ja die Energiewende überleben. Und zum anderen,w eil es seit jahrzehnten gesicherte Erkenntnis ist, daß die Rohstoffe nicht endlos vorhanden sind.
Wozu dient sonst sonst eine seit Jahrzehnten betriebene Steigerung der Effizienz von konventionellen energietechnischen Anlagen und die Beteiligung an neuen technischen Innovationen wie Windparks und Photovoltaik-Anlagen?
Nur daß das die Öffentlichkeit kaum wahr nimmt oder nicht wahrnehmen will.
Weil es technisch unbewanderte Öko-Lobbyisten nicht in den Kopf gehen will, daß Energieversorgung komplex ist und das viele Technologien ihre Zeit brauchen, um marktreif entwickelt zu werden. Und diese dann aber Stimmung machen. Klar, daß sich die Medien mit dem Schwächeren solidarisieren und auf den Zug der Stimmungsmache aufspringen. Populismus verkauft sich nun mal besser als reale Vernunft und komplexes technisches Fachwissen.
Und tausende glauben jeder medialen Sprechblase und springen mit auf den Zug der Stimmungsmache auf.
Die Vernunft bleibt dabei meist völlig auf der Strecke - nun ja ...
Es sollte sich jeder einmal bewußt machen:
Zum Betrug gehören normalerweise mindestens zwei - einer der betrügt und einer, der sich betrügen läßt.
Außer bei Selbstbetrug - da reicht einer allein.
Drum ist Selbstbetrug ja auch immer dann am schönsten, wenn man ihn mit möglichst vielen teilen kann.
sonnenstromer am 30.03.2019
Ich habe mehr Daumen nach oben.
Denkender Bürger am 30.03.2019
Das besagt gar nichts. Und wir sind auch nicht in einem Daunen-Hoch-Wettbewerb.
Sachlich fundiert widersprochen hat mir jedenfalls keiner.
Wie auch - bei Tatschen, um die keiner herum kommt?
sonnenstromer am 30.03.2019
Jetzt müssen Sie sich ein neues Hobby suchen. Kommentare sind bei den neuen Berichten nicht mehr möglich.
Denkender Bürger am 01.04.2019
Auch eine Möglichkeit, unbequemen Diskussionen aus dem Weg zu gehen.
Aber das habe ich nicht anders erwartet.
Wie sagte schon der russische Publizist und Gesellschaftkritiker Anatoli Iwanow?
"Wir alle wissen, daß die Wahrheit bei denen liegt, denen wir den Mund verbieten."
Denkender Bürger am 02.04.2019
Bei Lichte betrachtet ist das nichts anderes als die Bankrott-Erklärung der Öko-Lobby.
"Mache mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt" - und über jedwede Kritik erhaben.
Deshalb sollten wir an dieser Stelle äußerst vorsichtig sein:
Genau so verhalten sich auch Diktatoren ...
Sonnenstromer am 02.04.2019
Nochmal:
Darf die Klimaerwärmung über 1,5 Grad hinausgehen?
Denkender Bürger am 04.04.2019
Ob sie das darf, vermag ich nicht zu sagen - ich bin Techniker und nicht der liebe Gott.
Aber eines vermag ich zu sagen:
Sie wird über 1,5 Grad hinausgehen - mit oder ohne menschliches Zutun.
Dazu habe ich mich als Hobby-Astronom zu intensiv mit der Materie befaßt.
sonnenstromer am 12.04.2019
Ein amerikanischer Präsident, ein Hobby-Astronom und die AfD bezweifeln den von Menschen verursachten Klimawandel.
Der Rest der Welt hält sich an die Fakten, daß die letzten 400.000 Jahre die CO2-Konzentration zwischen 180 und 300 ppm nahezu unverändert war und seit 1900 auf über 400 ppm gestiegen ist.
Und in diesen über 100 Jahren hat sich das Klima schon um 1° erhöht. In den letzten 20.000 Jahren ist die Temperatur um gerade mal 3,5° gestiegen.
sonnenstromer am 14.04.2019
Wenn die Erde komplett eisfrei wird, steigen die Meeresspiegel um 70Meter.
Berlin und viele andere Regionen sind dann Land unter. Bayern hat eine Nordseeküste.
https://www.youtube.com/watch?v=DHJaE86o0Nk
Denkender Bürger am 23.04.2019
Na dann sagen Sie mir doch mal, wieviel Klimawandel davon natürlich gewesen ist und wie viel durch den Menschen verursacht wurde. Aber bitte mit genauen Zahlen.
Dann reden wir weiter.
Denkender Bürger am 23.04.2019
Nachtrag:
Und wenn das die Industriealisierung und die Zivilisation so böse ist:
Wäre es da nicht konsequent, wenn Sie das Erbe Ihrer Eltern und Großeltern wegen Unmoral ausschlagen?
Man wird ja mal fragen dürfen ...
Clemens Weiß am 23.04.2019
Hallo Denkender Bürger,
hier haben Wissenschaftler das aufgeschrieben: https://www.worldweatherattribution.org/
Hier finden Sie dazu einen Artikel auf deutsch: https://www.spiegel.de/spiegel/friederike-otto-deutsche-physikerin-in-oxford-entschluesselt-den-klimawandel-a-1168623.html
Das empfehlenswerte Buch dazu: https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/wuetendes-wetter-9783550050923.html
Viele Grüße
Clemens Weiß / Redaktion
Denkender Bürger am 23.04.2019
Und wo sind die konkreten Zahlen, was davon natürlicher Klimawandel und was menschengemachter Klimawandel ist?
Keine Bange und keine weiteren Mühen - diese Zahlen gibt es schlicht und ergreifend nicht.
Weil die Problematik zu komplex ist und da zu viele Faktoren zu beachten sind, deren Zusammenwirken teilweise noch gar nicht erforscht ist.
Deshalb ist die These, der Mensch allein sei am Klimawandel schuld genauso absurd wie die These, der könne ihn aufhalten.
Daß die Industriealisierung den Klimawandel unter Umständen ein paar Jahrhunderte oder Jahrteusende beschleunigt hat, bestreitet ja keiner. Aber gekommen wäre er so und so, und aufhalten kann ihn auch keiner.
Weil das Klima eben weit überwiegend von natürlichen Faktoren beeinflußt wird, die der Mensch nicht ändern kann.
Denkender Bürger am 23.04.2019
Nachtrag
Der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen ist bei Lichte betrachtet daher ein rein ökonomisches Problem:
Fossile Rohstoffe sind nur begrenzt vorhanden. Deren Gewiinung wird immer aufwändiger und teurer.
Nun ist unsere gesamte Zivilisation aber auf der Basis fossiler Rohstoffe aufgebaut.
Das wird in absehbarer Zit zu einer Kostenexplosion bei den fossilen Rohstoffen führen.
Dewegen ist zumindest auf der Seite von Brennstoffen ein Aussteg aus den fossilen Rohstoffen nötig, wenn wir unsere Zivilisation nicht aufgeben wollen.
Die Verringerung des Schadstoff-Ausstoßes ist dabei nur ein Nebenprodukt.