Menü öffnen

DZ Bank will keine Kohlekraftwerke mehr finanzieren

Die Wirtschaft ist auf Kohleausstiegskurs: Nach der Kohle-Forderung vieler Konzerne hat nun mit der DZ Bank das zweitgrößte deutsche Geldinstitut den Ausstieg aus der Finanzierung von Kohlekraftwerken erklärt. Erreicht hat das offenbar die GLS Bank.

09.11.2017 – Denn den Ausstieg aus der Kohlekraftwerks-Finanzierung erklärte die DZ Bank, das  Zentralinstitut der genossenschaftlichen Banken, in einem Brief an die GLS Bank. Diese ist ebenfalls Mitglied im Verbund der Volks- und Raiffeisenbanken und setzt sich schon lange für umwelt- und klimafreundliche Anlagestrategien ein. Als Mitglied konnte die GLS Bank bislang offenbar nicht sicherstellen, dass ihr bei der DZ Bank angelegtes Geld nicht für die Finanzierung von Kohleprojekten verwendet wird.

Der Vorstand der DZ Bank kommt nun den Forderungen nach und erklärte, man wolle künftig neue Anfragen für Projektfinanzierungen für Kohlekraftwerke ablehnen, berichtet der Spiegel. Und weiter: „Die DZ Bank wird damit aus der Finanzierung von Kohlekraftwerken aussteigen.“ Zudem werde an einem neuen Klimakonzept gearbeitet.

Kein vollständiger Kohleausstieg

Der Brief der DZ Bank beinhaltet allerdings keine Aussagen zur Finanzierung des Kohlebergbaus oder von Kohlekonzernen. Während Umweltorganisationen wie urgewald in der Vergangenheit mehrfach die Finanzierung von Bergbaukonzernen durch die DZ Bank kritisiert hatten, gibt es derzeit offenbar keine direkte finanzielle Beteiligung an Kohlebergbau-Projekten. Über Firmenkredite könnte das Geldinstitut aber weiterhin Kohleprojekte finanzieren.

Die Erklärung des zweitgrößten deutschen Geldhauses kommt zu einer Zeit, in der immer mehr bedeutende deutsche Konzerne auf ein stärkeres Engagement in Sachen Klimaschutz und Energiewende drängen. Erst gestern hatten 50 Konzerne in einer gemeinsamen Erklärung von einer Jamaika-Koalition einen Kohleausstieg, mehr Erneuerbare Energien, eine Verkehrswende und eine CO2-Steuer gefordert.

Bereits vor zwei Jahren hatte mit der Allianz einer der größten Versicherer der Welt einen Ausstieg aus Kohleinvestitionen angekündigt. Auch die Deutsche Bank folgte mit dem Versprechen, keine Kohleprojekte mehr finanzieren zu wollen. Da sie aber weiterhin großzügige Kredite an Kohlekonzerne vergibt, ist sie indirekt an dem schmutzigen Geschäft beteiligt. cw


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft