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EEG-Umlage wird 2018 leicht sinken

Die EEG-Umlage ist in den vergangenen Jahren teils stark gestiegen, für die reine Förderung neuer Ökostromanlagen gerät dabei allerdings immer weitere ins Hintertreffen. Andere Teile der Umlage wie die Industrieausnahmen nehmen zu. (Foto: © <a href="
Die EEG-Umlage ist in den vergangenen Jahren teils stark gestiegen, für die reine Förderung neuer Ökostromanlagen gerät dabei allerdings immer weitere ins Hintertreffen. Andere Teile der Umlage wie die Industrieausnahmen nehmen zu. (Foto: © Strom-Verbrauch)

Das prognostiziert die Denkfabrik Agora Energiewende. Den Berechnungen zufolge wird die EEG-Umlage leicht um bis zu 0,3 Cent pro Kilowattstunde sinken, 2019 allerdings wieder steigen. Damit könnte der Kostenscheitel dann fast erreicht sein.

22.09.2017 – Voraussichtlich liegt die EEG-Umlage im Jahr 2018 im Bereich von 6,6 bis 6,9 Cent pro Kilowattstunde (kWh), verkündete Agora Energiewende am Donnerstag. Die genaue Schätzung – allerdings mit kleinen Unsicherheiten behaftet – liegt bei 6,74 Cent. Das sind 0,14 Cent weniger als in diesem Jahr, aktuell zahlen die meisten Stromverbraucher eine EEG-Umlage von 6,88 Cent pro kWh. Es sind allerdings bislang nur Vermutungen, die Agora Energiewende anstellt. Offiziell wird die Höhe der EEG-Umlage für das kommende Jahr am 15. Oktober von den vier Übertragungsnetzbetreibern bekannt gegeben. Im vergangenen Jahr hatte die Denkfabrik eine deutlich überhöhte Schätzung abgegeben.

Aus Sicht der Experten gibt vor allem zwei Gründe für ein Sinken der Umlage: Die Preise an der Stromböse haben in den letzten Monate wieder zugelegt, allein in den letzten Wochen um 0,5 Cent pro kWh. Für 2018 werden weiter leicht steigende Preise erwartet. Dadurch sinkt die Differenz zwischen Strompreis und den Einspeisetarifen für erneuerbaren Strom, die durch die EEG-Umlage ausgeglichen wird. Steigt also der Strompreis, sinkt die Umlage. Zum anderen haben die Übertragungsnetzbetreiber auf dem sogenannten EEG-Umlagenkonto Überschüsse von über drei Milliarden Euro angehäuft – Geld, das die Stromverbraucher in letzten Jahren zu viel gezahlt haben.

Deutlicher Anstieg für 2019 möglich

Würden die beiden Effekte alleine stehen, könnte die EEG-Umlage sogar deutlicher sinken. Es gebe aber auch gegenläufige Entwicklungen, so Agora Energiewende. Der aktuell starke Ausbau der Windenergie werde die Umlage leicht steigen lassen, zudem legt eine Gesetzesänderung fest, dass ein kleiner Kostenteil der Einspeisetarife von den Netzentgelten in die EEG-Umlage übergeht. Allerdings überwiegen für 2018 wohl die kostensenkenden Effekte.

Für 2019 prognostiziert die Denkfabrik dann wieder einen Anstieg der Umlage, die meisten Stromverbraucher könnten dann mehr als 7,5 Cent pro kWh zahlen. Grund dafür dürfte sein, dass die nun gebildeten Rücklagen aufgebraucht sind und zudem die letzten Offshore-Windparks der ersten – und teuren – Generation ans Netz gehen und ihre Vergütung erhalten. Um den Ausbau der Meereswindparks zu beschleunigen, hatte die Bundesregierung üppige Förderungen vergeben.

Verbraucher könnten weniger zahlen

Damit werde 2019 dann aber der „Kostenscheitel bei der EEG-Umlage beinahe erreicht“, heißt es bei Agora Energiewende. Nach 2019 werde es nur noch leichte Anstiege geben, in den Jahren zwischen 2021 und 2023 werde die Umlage vermutlich ihr Maximum erreichen.

Vorausgesetzt die EEG-Umlage wird in ihrer jetzigen Form beibehalten. Agora-Chef Patrick Graichen fordert die nächste Bundesregierung nämlich zum Handeln auf: Ein erheblicher Teil der EEG-Umlage müsste eigentlich nicht vom Stromkunden bezahlt werden, so Graichen. Er bezieht sich dabei diejenigen Kosten, die nicht direkt neue Ökostromanlagen finanzieren – etwa die teuren Ausnahmen für die Industrie oder die Technologieentwicklungskosten für Offshore-Windkraft und Solarenergie. „Eine Reform der Abgaben und Umlagen auf Energie kann dies korrigieren und so den Beginn der Erntejahre der Energiewende von 2023 auf 2019 vorziehen“, so Graichen. cw


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