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Greenpeace will Vattenfalls Braunkohlesparte kaufen

Das Vattenfall-Braunkohlekraftwerk Jänschwalde in der Lausitz gehört zu den schmutzigsten und größten Kohlekraftwerken Europas. (Foto: Greenpeace Polska, flickr.com, CC BY-ND 2.0)
Das Vattenfall-Braunkohlekraftwerk Jänschwalde in der Lausitz gehört zu den schmutzigsten und größten Kohlekraftwerken Europas. (Foto: Greenpeace Polska, flickr.com, CC BY-ND 2.0)

Greenpeace Skandinavien will Vattenfalls Braunkohlegeschäft in der Lausitz kaufen, das der schwedische Staatskonzern loswerden will. Ziel ist es, so schnell wie möglich und sozial verträglich für die Region Kohlekraftwerke und Tagebaue stillzulegen.

07.10.2015 – „Da die schwedische Regierung ihre Verantwortung nicht wahrnimmt, müssen wir die Sache nun in die Hand nehmen“, beschreibt Em Petersson von Greenpeace Schweden die Beweggründe für das Kaufinteresse. Greenpeace Nordic bestehend aus den Greenpeace-Organisationen aus Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland übermittelte am Dienstag einen „Letter of interest“ an Vattenfall und bittet um weitere Informationen zum Prozess und Kaufpreis. Vattenfall selbst hatte erst Ende September Interessenten per Pressemitteilung aufgerufen, sich zu melden. Finanzexperten deuteten den öffentlichen Aufruf als Zeichen dafür, dass der Konzern offenbar Schwierigkeiten habe, das umstrittene Braunkohlegeschäft loszuwerden. Den Kaufpreis beziffern Experten auf ein bis zwei Milliarden Euro.

Die Greenpeace-Aktivisten meinen es offenbar ernst mit ihrem Angebot. Ob Vattenfall sich darauf einlassen wird, wissen sie allerdings nicht. Immerhin hatte Vattenfall bislang keine besonderen Ansprüche an potenzielle Käufer gestellt. Greenpeace will im Falle eines Kaufs „so schnell wie möglich“ die Braunkohlekraftwerke in der Lausitz abschalten und alle Vorbereitungen für neue Tagebaue stoppen. Denn alleine in den neu geplanten Tagebauen befinden sich Braunkohlevorräte mit einem potenziellen Ausstoß von 1,2 Milliarden Tonnen CO2.

Im Falle eines Kaufs will Greenpeace mit den deutschen Behörden zusammenarbeiten und die eigenen Fähigkeiten bei einer Umstellung von Kohle hin zu Erneuerbaren Energien einbringen. Bereits im April hatte Greenpeace Deutschland eine Studie vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung durchführen lassen, die eine Zukunft der Lausitz ohne Braunkohle aufzeigt. Das Fazit: Innerhalb von 15 Jahren kann die Braunkohle ohne weiteres durch Erneuerbare Energien ersetzt werden ohne dabei Arbeitsplätze zu gefährden. cw


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