Jobmotor Erneuerbare: Im Jahr 2023 sieben Prozent mehr Beschäftigte in den Erneuerbaren

Die Beschäftigtenzahlen in der Erneuerbaren Branche wachsen. Für das Jahr 2023 hat die Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung nun Zahlen veröffentlicht. Besonders in der PV-Branche wuchs demnach die Bruttobeschäftigung spürbar.
17.02.2025 – Der Beschäftigungszuwachs in der Erneuerbaren-Branche hat 2023 trotz allgemeiner Wirtschaftsflaute angehalten. Wie die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) in einer Kurzstudie schreibt, ist die Zahl der Arbeitsplätze in den Erneuerbaren Energien auf insgesamt 406.200 Brutto-Beschäftigte angestiegen, was einem Wachstum von sieben Prozent entspricht.
Seit der Jahrtausendwende sind Zahlen verfügbar. Demnach wuchs die Beschäftigung in den Erneuerbaren Energien von knapp 100.000 Personen im Jahr 2000 kontinuierlich bis zum Jahr 2011 auf rund 415.000 Personen an. Der sogenannte Altmaier-Knick – benannt nach dem damaligen Minister Peter Altmaier – sorgte in der Folge bis zum Jahr 2019 für einen Rückgang um insgesamt rund 100.000 Beschäftigte. Er wurde durch den Zusammenbruch der einheimischen PV-Industrie ausgelöst und durch deutliche Rückgänge von Investitionen in Neuanlagen auch in anderen EE-Technologien fortgesetzt. Seit dem Jahr 2020 steigen die Investitionen in EE-Anlagen und damit auch die Beschäftigung wieder an. Im Jahr 2023 wird nun wieder ein Wert von über 400.000 erreicht.
Die Herstellung von Anlagen für die Nutzung Erneuerbarer Energien im In- und Ausland sei dabei für etwa 60 Prozent der Bruttobeschäftigung im Jahr 2023 verantwortlich. Auf den Export von Anlagenkomponenten entfallen etwa 5 Prozent. Etwa 21 Prozent der Beschäftigung war dem Bereich Betrieb und Wartung zugeordnet. Ein weiteres Segment ist die Beschäftigung durch Biomassebereitstellung (Brennstoffe) und Bereitstellung von Biokraftstoffen (14%).
Beschäftigungswachstum in der Photovoltaik beträgt 35 Prozent
Die Bruttobeschäftigung in der Photovoltaik stieg auf 98.600 Beschäftigte, was einer Steigerung um 35 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Besonders ausgeprägt waren die Zuwächse bei Betrieb und Wartung. In der Solarthermie gingen rund 2.500 Arbeitsplätze verloren, geschuldet dem starken Rückgang bei neuen Installationen. Dagegen blieben die Zahlen bei der Windenergie an Land konstant. Hier stieg die Bruttobeschäftigung leicht um 0,7 Prozent auf etwa 99.100 Personen. Im Bereich Betrieb und Wartung liegt die Beschäftigung leicht unter dem Wert des Vorjahrs.
Rückgänge verzeichnete der Sektor der Offshore-Windenergie um 12 Prozent auf 25.500 Mitarbeitende. Die Bruttobeschäftigung im Bereich Biomasse-Großanlagen lag im Jahr 2023 bei etwa 43.900 und damit fast 10 Prozent niedriger. In den übrigen EE-Großanlagentechnologien Geothermie (tief) und Wasserkraft ging sie um 13 Prozent zurück auf 6.300, wobei hiervon ca. 94 Prozent auf die Wasserkraft entfiel.
Wärmepumpen-Investitionen sorgten für mehr Beschäftigung im Jahr 2023
Im Bereich der Wärmeerzeugungsanlagen ist die Wärmepumpe im Jahr 2023 die wichtigste Technologie im EE-Ausbau gewesen – mit über 350.000 neu installierten Wärmepumpen und einer Steigerung der Investitionssumme um 93 Prozent. Die Investitionssumme von über 8,7 Mrd. Euro übertraf jene im Bereich der Windenergie insgesamt. Der Import von Wärmepumpen stieg deutlich an und die Exporte haben leicht nachgegeben. Am Ende steigerte sich die im Inland wirksame Nachfrage um 57 Prozent. Durch den kräftigen Ausbau in den letzten Jahren stieg auch die Beschäftigung im Bereich Betrieb und Wartung. Etwa 71.700 Jobs stehen im Jahr 2023 in Verbindung mit dem Wärmepumpenausbau, 17.200 mehr als im Jahr 2022. Diese Entwicklung wird sich aber voraussichtlich in den Zahlen von 2024 nicht fortsetzen. Der Streit um das Gebäudeenergiegesetz hat den Markt verunsichert, um fast die Hälfte ging der Absatz von Wärmepumpen im letzten Jahr zurück. pf