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Startup-Pitch 2025 #5ionysis – elektrochemische Wandler ohne Schadstoffe

Bild: Ionysis
ionysis entwickelt leistungsfähige Bauteile für elektrochemische Wandler ohne Schadstoffe (Bild: ionysis).

Das BEE-Sommerfest steht an und damit der Startup-Pitch. In diesem Jahr stellen fünf Startups ihre Lösungen für die Energiewende vor. Startup #5 ist ionysis, das leistungsfähige und schadstofffreie Bauteile für elektrochemische Wandler entwickelt.

27.06.2025 – Das Startup ionysis entwickelt kritische Komponenten für elektrochemische Wandler, die in der Schwerlastmobilität und der grünen Wasserstoffproduktion eingesetzt werden. Die Membran-Elektroden-Einheiten sind leistungsfähig, umwelt- und recyclingfreundlich, und kommen ohne den Einsatz von Ewigkeitschemikalien aus.

Andreas Büchler, Geschäftsführer, COO und Mitbegründer von Ionysis, gibt vor dem Sommerfest einen kleinen Einblick in das Startup in Freiburg.           

Wie ist Eure Idee entstanden?

Bei ionysis entwickeln wir Membran-Elektroden-Einheiten, das Herzstück von elektrochemischen Wandlern wie Elektrolyseuren und Brennstoffzellen. Dabei ersetzen wir das derzeitige Standardmaterial PFSA, da zu den sogenannten PFAS oder Ewigkeitschemikalien gehört, mit neuartigen Kohlenwasserstoffmaterialien. Unsere Mitgründer haben schon über mehrere Jahre an der Universität Freiburg und dem Hahn-Schickard-Institut zu Membran-Elektroden-Einheiten aus diesen alternativen Materialien geforscht, da die zugrundeliegende Chemie technologische Vorteile gegenüber dem Stand der Technik verspricht. Vor dem Hintergrund der entstehenden Wasserstoffwirtschaft und dem zunehmen Bewusstsein über die Verschmutzung durch PFAS, wurden wir von Industriepartnern ermutigt die Forschungsergebnisse in einem Unternehmen weiterzuentwickeln und zu kommerzialisieren.

Welches Problem der Energiewende adressiert Eure Lösung?

Membran-Elektroden-Einheiten werden überall dort eingesetzt, wo man elektrische Energie in Form von chemischer Energie speichern möchte, d.h. wo aus Elektronen Moleküle gemacht werden und umgekehrt. Der Treibstoff unseres zukünftigen Energiesystems ist Strom aus Sonne und Wind statt fossiler Brennstoffe wie Öl und Gas. Heute werden jedoch ca. 80 Prozent von Deutschlands Primärenergiebedarf durch fossile Brennstoffe – d.h. fossile Moleküle – gedeckt. In Zukunft brauchen wir für die Hälfte davon weiterhin Energie in Form von Molekülen. Diese müssen mittels elektrochemischer Wandlung aus erneuerbarem Strom gewonnen werden. Genau das ist das Problem, das wir angehen. Außerdem basiert unsere Technologie auf PFAS-freien Materialien und stellt sicher, dass die nachhaltige Transformation unseres Energiesystems nicht zu einem Treiber der Verschmutzung durch Ewigkeitschemikalien wird.

Was sind derzeit Eure größten Herausforderungen?

Die größte Schwierigkeit ist, dass alles permanent in Bewegung ist. Der Markt, den wir mit unserer Technologie bedienen, entwickelt sich gerade erst, d.h. es besteht Unsicherheit darüber, welche Unternehmen sich durchsetzen, und wann welche Volumina nachgefragt werden. Die Materialien, mit denen wir arbeiten, sind teils noch in der Entwicklung, so dass Qualitätsanforderungen nicht immer erfüllt werden und die langfristige Verfügbarkeit nicht verlässlich gegeben ist. Darauf müssen wir in der Entwicklung reagieren. Außerdem ändert sich bei uns im Herstellungsprozess noch viel, da wir unsere Fähigkeiten im großen Maßstab zu produzieren gerade erst aufbauen. All diese Karten so zu spielen, dass wir als Firma vorankommen, ohne dabei das Team und uns selbst verrückt zu machen, ist schon herausfordernd.

Was verbraucht am meisten Eurer persönlichen Energie?

Das ist schwer zu sagen, denn seit Start-up-Gründung ist jede/r von uns GründerInnen ein weiteres Mal Vater oder Mutter geworden. Demnach ist ein Großteil des Energieverbrauchs wohl durchwachten Nächten zuzuschreiben. Was abgesehen von den Herausforderungen des Elternseins von Kleinkindern und einer zeitgleichen Firmengründung Energie raubt, sind Abstimmungsprozesse mit Kunden aus großen Unternehmen. Wir sind es gewohnt, schnell zu agieren und neue Ideen einfach mal auszuprobieren. Wir haben viele Partner in großen Unternehmen, mit denen wir großartig zusammenarbeiten. Aber es raubt Energie, wenn für Entscheidungen unzählige Runden gedreht werden müssen, um alle internen Prozesse und Stakeholder zu bedienen, bevor man endlich loslegen kann.

Tee oder Kaffee?

Auf jeden Fall Kaffee. Als wir nach unserem Büroumzug ein paar Monate ohne Siebträgermaschine auskommen mussten, kam es fast zur Meuterei…

BEE-Sommerfest

Das bekannte Get-Together von Energiesektor, Politik und Gesellschaft findet am Mittwoch, den 09. Juli statt. Tickets können noch bis zum 04. Juli beim BEE gebucht werden.

 

 

Über den BEE-Startup-Pitch berichtet die energiezukunft in redaktioneller Kooperation mit dem Magazin des Bundesverbands Windenergie, neue energie.

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