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Kreislaufwirtschaft birgt riesiges Potential für Deutschland

Recyclinghof in den Niederlanden (Foto: © jqpubliq, flickr.com, CC BY-SA 2.0)
Recyclinghof in den Niederlanden (Foto: © jqpubliq, flickr.com, CC BY-SA 2.0)

Insbesondere Deutschlands Wirtschaft kann vom Prinzip der „Circular Economy“ besonders stark profitieren. Die Lebenshaltungskosten der Privathaushalte könnten bis 2030 um 25 Prozent sinken. Sogar das Wirtschaftswachstum würde um 0,3 Prozent steigen.

26.01.2016 – Das Wirtschaftsmodell der „Circular Economy“, also der Kreislaufwirtschaft, setzt voraus, dass sämtliche verwendete Rohstoffe früher oder später wieder vollständig zurück in den Produktionsprozess gelangen. Sie sollen so lange wie möglich abfall- und emissionsfrei wiedergenutzt und durch Sharing-Konzepte geteilt werden. Für Deutschland würde die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft bedeuten, dass die Ausgaben für Mobilität, Wohnen und Lebensmittel bis zum Jahre 2030 um ein Viertel sinken könnten. Die deutsche Wirtschaft würde jährlich sogar um etwa 0,3 Prozentpunkte schneller wachsen.

Das sind die zentralen Ergebnisse der Studie „Growth Within: A circular economy vision for a competitive Europe“, die unter anderem von der Ellen MacArthur Foundation erstellt und am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Aktuell sind die Forschungsergebnisse deshalb von besonderer Relevanz, da die EU-Kommission bereits im Dezember den Aktionsplan „Circular Economy“ vorgestellt hat. Die Zielsetzung ist hierbei eindeutig. Europa soll zum Vorreiter einer solchen wettbewerbsfähigen und trotzdem ressourceneffizienten Volkswirtschaft werden.

Vorteile für private Haushalte

Martin Stuchtey, Co-Autor der Studie und Leiter des McKinsey Center for Business and Environment, vertritt die Meinung, dass vor allem die privaten Haushalte von der Einführung einer Kreislaufwirtschaft profitieren würden. Das durchschnittlich verfügbare Haushaltseinkommen könnte demnach bis 2030 um bis zu 3.000 Euro im Jahr steigen. Der Rohstoffverbrauch für unterschiedliche Wirtschaftszweige würde bis 2030 verglichen mit heute um bis zu 30 Prozent gesenkt werden. Selbst der CO2-Ausstoß könnte um rund 50 Prozent sinken.

„Eine umfassend gelebte Kreislaufwirtschaft dient nicht nur dem Erhalt von Ressourcen und Rohstoffen und dem Schutz der Umwelt, sondern birgt großes Potential für Wertschöpfung, Wachstum und Beschäftigung in Deutschland“, so Staatssekretär Matthias Machnig vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). „Ziel ist ein sparsamer und umweltfreundlicher Umgang mit Ressourcen auf allen Wertschöpfungsstufen“, so Machnig weiter. Deutschland ist aufgrund seiner hohen Ressourcenabhängigkeit, den vielen Innovationen sowie seiner dienstleistungsorientierten Industrie sehr gut aufgestellt, um in besonderem Maße von einer Kreislaufwirtschaft profitieren zu können. jk


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