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Maßnahmenkatalog zu einem neuen Strommarkt 2.0

Laut Weißbuch des Bundesumweltministeriums sollen die Strommärkte flexibler werden. Ob dann mehr Erneuerbare Energie ins Netz kommt wird sich noch zeigen. (Foto: © Nicole Allé)
Laut Weißbuch des Bundesumweltministeriums sollen die Strommärkte flexibler werden. Ob dann mehr Erneuerbare Energie ins Netz kommt wird sich noch zeigen. (Foto: © Nicole Allé)

Im Anschluss an die enttäuschenden Ergebnisse des Energiegipfels hat das Bundeswirtschaftsministerium mit einiger Verspätung das Weißbuch mit Vorschlägen zum künftigen Strommarktdesign veröffentlicht. Die Strommärkte sollen dabei „flexibler“ werden.

06.07.2015 – Das dem Grünbuch nun endlich folgende Weißbuch „Ein Strommarkt für die Energiewende“ benennt auf 108 Seiten 20 Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Strommarktes, hin zu einem sogenannten Strommarkt 2.0. Zu dessen Umsetzung zählen die Vorhaltung einer Kapazitätsreserve sowie die Sicherstellung einer freien Preisbildung am Strommarkt.

Regelenergiemärkte sollen laut Weißbuch stärker flexibilisiert werden. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) sieht darin die Chance, dass Erneuerbare Energien künftig mehr Verantwortung bei der Sicherstellung der Stromversorgung übernehmen können. Hierzu müssten die Ausschreibungsfristen verringert und die Präqualifikationsbedingungen für Erneuerbare Energien und Speicher angepasst werden.

Auch eine stärkere Kooperation bei der grenzüberscheitenden Stromversorgung innerhalb der EU soll forciert werden. Auf Initiative Deutschlands hatten bereits Anfang Juni zwölf europäische Staaten eine solche Kooperation vereinbart.

Hunderte Stellungnahmen von Verbänden und Gewerkschaften, Behörden, Unternehmen als auch Bürgern seien in das Weißbuch eingeflossen, so das BMWi. „Die grundsätzliche Ausrichtung auf die Weiterentwicklung des Strommarktes ist der richtige Weg.,“ meint Hermann Falk, Geschäftsführer des BEE, zu den vorgesehenen Maßnahmen im Weißbuch. „Einer der zentralen Aussagen des Weißbuchs, dass die Strommärkte vor allem flexibler werden müssen, stimmen wir zu. Flexibilitätshemmnisse, etwa die Industriesubventionen für inflexible Großverbraucher bei den Netzentgelten, müssen abgebaut werden.“

Aus Sicht des BEE sollten zudem die Marktpreissignale verstärkt werden, hierzu würde sich u.a. eine Flexibilisierung der EEG-Umlage sowie des KWK-Bonus anbieten. Die Flexibilisierung des KWK-Bonus sollte in die anstehende Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) einfließen, damit die Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung künftig stärker am Bedarf ausgerichtet wird.

Beim Thema Netze hält der BEE die Kommunikation zwischen Übertragungsnetzbetreibern und Verteilnetzbetreibern für verbesserungsfähig. „Es sollte darüber hinaus angeregt werden, dass dezentrale Erzeuger über Systemdienstleistungen einen Beitrag zur Systemstabilität erbringen können, was für die künftig dezentral dominierte Erzeugungsstruktur unerlässlich sein wird“, so Falk. Das Weißbuch soll noch in diesem Jahr Grundlage des neuen Strommarktgesetzes werden. na


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