Menü öffnen

Finanzierung gestiegenMilliarden für fossile Energien

Insgesamt ist die Finanzierung fossiler Brennstoffe durch 36 der weltweit größten Banken 2017 auf etwa 115 Milliarden US-Dollar angewachsen. (Foto: cegoh / pixabay.com, CC0 Creative Commons)

Große Banken haben 2017 rund 115 Mrd. US-Dollar in die Finanzierung fossiler Brennstoffe gesteckt – deutlich mehr als noch im Vorjahr und allen Klimakatastrophen zum Trotz. Die Deutsche Bank steigerte vor allem ihre Gelder für den Kohle-Bergbau.

28.03.2018 – Angeführt von einer Verdopplung der Kredite für Ölsand-Unternehmen und Pipelines, haben große Banken im vergangenen Jahr die Finanzierung fossiler Brennstoffe insgesamt enorm erhöht. Das zeigt der heute veröffentlichte Bericht von Rainforest Action Network, BankTrack, Indigenous Environmental Network, Oil Change International, Sierra Club und Honor The Earth, der von über 50 Organisationen auf der ganzen Welt unterstützt wird. Insgesamt sei die Finanzierung fossiler Brennstoffe durch 36 der weltweit größten Banken auf etwa 115 Milliarden US-Dollar angewachsen, so die Autoren der Studie. Gegenüber dem Jahr 2016 bedeute das ein Anstieg von elf Prozent.

Allen negativen Umweltauswirkungen zum Trotz war der größte Treiber dieser Entwicklung  der Anstieg der Finanzierung im Ölsand-Bereich. Zwischen 2016 und 2017 stiegen dort die bereitgestellten Finanzmittel auf knapp 47 Milliarden US-Dollar an. Das entspricht einem Wachstum von 111 Prozent. Damit überholte die Teersand-Branche sogar die Kohle als der bisher am stärksten finanzierte Energiesektor.

Deutsche Bank: Finanzierung des Kohlebergbaus gestiegen

Auch wenn einige europäische Banken die Risiken erkannt und die Finanzierung fossiler Brennstoffe zurückgeschraubt haben, stellten andere mehr Geld als in den Vorjahren zur Verfügung. So hat etwa die Deutsche Bank ihre Finanzmittel für den Kohlebergbau zwischen 2016 und 2017 deutlich erhöht. Insgesamt hat das größte Kreditinstitut Deutschlands Ihre Finanzierung von fossilen Sektoren in den letzten Jahren jedoch trotzdem eher reduziert.

Die Autoren der Studie monieren allerdings die vergleichsweise schwachen Klima-Richtlinien der Deutschen Bank. Dadurch könne nicht ausgeschlossen werden, dass klimaschädliche Unternehmen bald wieder deutlich größere Kreditsummen erhalten und die gesamte Bilanz damit verschlechtern könnten. Andere Konzerne wie BNP Paribas oder ING hätten schon jetzt deutlich stärkere Ausschlusskriterien für die Finanzierung im Bereich der Kohle sowie teilweise auch für Öl und Gas festgelegt.

Die Studie „Banking on Climate Change 2018“ ist bereits der neunte Jahresbericht, in dem die Bankpolitiken und -praktiken im Zusammenhang mit der Finanzierung einiger der CO2-intensivsten, finanziell riskantesten und umweltschädlichsten fossilen Brennstoffe aufgeführt werden. Dabei werden auch negative Auswirkungen dieser Sektoren auf die Menschenrechte, die Rechte der indigenen Völker sowie auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Gemeinschaft beschrieben. jk


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft