EEG-FörderungPrognose für 2025 sieht EEG-Förderbedarf bei 18 Milliarden Euro

Solarpark, im Hintergrund Windkraftanlagen
Das EWI Köln prognostiziert die EEG-Förderkosten bis 2029. (Foto: Benoît Deschasaux für Unsplash+ / Unsplash+-Lizenz)

Der EEG-Förderbedarf für 2024 wird voraussichtlich bei 20 Milliarden Euro liegen. Das ist mehr als ursprünglich geplant. Für das Jahr 2025 wird sich der Förderbedarf auf gut 18 Milliarden Euro verringern, könnte aber bis 2029 wieder ansteigen.

30.10.2024 – Traditionell im Herbst wird der Finanzierungsbedarf ermittelt, der für Vergütungen nach dem EEG für das kommende Jahr zu zahlen ist. Als die EEG-Umlage noch von den Stromverbrauchern zu zahlen war, wurde im Herbst die Höhe der EEG-Umlage bekanntgegeben. Seit die EEG-Vergütungen aus dem Bundeshaushalt gezahlt werden, wird eine Prognose über den EEG-Finanzierungsbedarf veröffentlicht.

Das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität zu Köln (EWI) hat in seiner Mittelfristprognose gut 18 Milliarden Euro EEG-Förderung im Jahr 2025 ermittelt. Das Forscherteam erstellt die Prognose im Auftrag der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW.

Diese haben auf der Plattform Netztransparenz den Finanzierungsbedarf bekannt gegeben: Im Kalenderjahr 2025 beträgt der Finanzierungsbedarf ohne Berücksichtigung des anzusetzenden Kontostands rund 17 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 werden voraussichtlich 20 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt für EEG-Vergütungen fließen.

Entwicklung bis 2029

Die EWI-Prognose enthält auch Aussagen über die Jahre bis 2029. Demnach könnten bis Ende des Jahres 2029 Erzeugungskapazitäten von Strom aus erneuerbaren Energieträgern in Deutschland auf mehr als 300 GW steigen und sich damit verglichen mit dem Jahr 2023 ungefähr verdoppeln. Die Strommenge, die diese Anlagen unter durchschnittlichen Wetterbedingungen erzeugen würden, könnte dann im Jahr 2029 rund 380 TWh (statt 245 TWh im Jahr 2023) betragen. Die EEG-Förderzahlungen könnten im gleichen Zeitraum auf fast 23 Mrd. Euro steigen – trotz des Ausscheidens von 22 GW errichteter Solar- und Windenergieanlagen aus der EEG-Förderung mit hohen Vergütungssätzen bis zum Jahr 2029.

Für das Gutachten wurden drei verschiedene Szenarien für die Entwicklung von installierter Leistung, Jahresarbeit und Förderzahlungen für den Zeitraum von 2025 bis 2029 entworfen. Zu den begutachteten Energieträgern zählen Anlagen zur Stromerzeugung aus Wind, solarer Strahlungsenergie, Wasserkraft, Deponiegas, Klärgas, Grubengas, Biomasse (inkl. Biomethan) und Geothermie. Dazu wurden historische Daten, die aktuelle Gesetzgebung sowie weitere aktuelle und erwartete Rahmenbedingungen berücksichtigt.

Starker Ausbau bei Wind- und Solarenergie erwartet

Im Szenario mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit (Trend-Szenario) unterstellt das
Gutachten ein starkes Wachstum der installierten Leistung. Am stärksten fällt dabei der angenommene Zubau bei Freiflächen-Solaranlagen aus, deren erwartete installierte Leistung sich
bis Ende 2029 gegenüber 2023 mehr als verdreifachen könnte. Dies sei möglich aufgrund der veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen.

Für die Energieträger Deponiegas, Grubengas und Biomasse werden demgegenüber bis 2029 sinkende Erzeugungskapazitäten ermittelt. Der Zubau kann den Rückbau des vergleichsweise alten Kraftwerksbestands dieser Technologien nicht vollständig kompensieren.

Sinkende Marktwerte treiben künftige EEG-Zahlungen

Neben dem starken angenommenen Zubau von Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern ist ein Rückgang der erwarteten Marktwerte ein weiterer wichtiger Grund für die mittelfristig projizierten steigenden EEG-Zahlungen. Anlagen werden zunehmend in der geförderten Direktvermarktung vergütet, wobei den Anlagenbetreibern eine Mindestvergütung garantiert wird. Sinken nun die Marktwerte der Technologien unter diese staatlich garantierte Mindestvergütung, wird diese Differenz in Form von EEG-Zahlungen ausgeglichen. „Insbesondere die Marktwerte von Solaranlagen sinken in unseren Simulationsrechnungen wegen der hohen Gleichzeitigkeit ihrer Erzeugung. Dadurch steigen die Förderzahlungen über das EEG sogar überproportional zum erwarteten Zubau“ erklärt Philip Schnaars, Head of Research Area am EWI. pf

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