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Rund 2.000 Firmen von der EEG-Umlage befreit

Auch 2018 befreit der Staat wieder zahlreiche energieintensive Unternehmen von der EEG-Umlage. (Foto: <a href="https://pixabay.com/de/schwei%C3%9Fen-aluminium-industrie-2178127/" target="_blank">emirkrasnic</a>, <a href="https://pixabay.com/de/service/terms/#usage" target="_blank">Pixabay</a>)
Auch 2018 befreit der Staat wieder zahlreiche energieintensive Unternehmen von der EEG-Umlage. (Foto: emirkrasnic, Pixabay)

Auch fürs kommende Jahr haben sich bereits hunderte Unternehmen von der Ökostromumlage befreien lassen. Die Summe entspricht dabei rund 6,5 Milliarden Euro. Dieser Betrag kommt dann auf die Rechnung von allen übrigen Stromkunden. Fair geht anders.

22.12.2017 – Es sind etwas weniger als im Jahr 2017, doch auch 2018 befreit der Staat wieder zahlreiche Unternehmen von der EEG-Umlage. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) teilte nun mit, dass 1.908 Unternehmen mit insgesamt 2.421 Abnahmestellen von der Zahlung der EEG-Umlage von 6,8 Cent je Kilowattstunde in weiten Teilen freigestellt worden seien. Grundsätzlich sind alle Stromverbraucher zur Zahlung dieser Umlage verpflichtet, laut Bundeswirtschaftsministerium wird sie daher zu gut einem Drittel von privaten Haushalten und zu knapp zwei Dritteln von der Wirtschaft finanziert – ausgenommen eben der befreiten Unternehmen.

Zu den begünstigten Firmen gehören laut Bafa vor allem Bahnunternehmen, Plastik- und Papierfabriken sowie Aluminium- und Eisenproduzenten. Die meisten sind in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg angesiedelt. In der Energiebranche wird die Entlastung der Unternehmen laut Frankfurter Allgemeine Zeitung mit 6,5 Milliarden Euro beziffert, das wäre knapp ein Viertel der jährlichen Zahlungen an EEG-Umlage.

Solidarisch geht anders

Die Begünstigung der Großindustrie führt regelmäßig zu kontroversen Debatten über die faire Verteilung der Kosten, denn diese übernehmen damit statt der Großverbraucher aus der Wirtschaft kleinere Betriebe und die privaten Haushalte. Beliebtes Argument von Politik und Lobbyisten: Mit den Vergünstigungen sollen stromintensive Betriebe sich im internationalen Wettbewerb besser behaupten können. Doch durch die pauschale Befreiung ganzer Wirtschaftssektoren gehen wichtige Anreize für den sorgsamen Umgang mit Energie verloren, kritisieren Umweltexperten, der Anreiz für Investitionen in mehr Energieeffizienz gehe dann außerdem gegen null.

EU mischt sich ein

Erst vor ein paar Tagen kam von der EU allerdings ein Signal, das die Befreiungen einschränkt, aber auch seine Haken hat: Tausenden mittelständischen Betrieben, Krankenhäusern und Schulen, die ihre Eigenversorgung auf Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) umgestellt hatten, will die Europäische Union ihre Befreiung von der Ökostromanlage voraussichtlich streichen. „Dabei gelten gerade moderne KWK-Anlagen als energieeffizient und klimafreundlich, da sie sowohl Strom als auch Wärme für den Eigenverbrauch produzieren können“, konterte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag und forderte die Bundesregierung denn auch direkt auf, so schnell wie möglich eine Neuregelung auf den Weg zu bringen, die KWK-Anlagen auch weiterhin von der EEG-Umlage entlastet. na


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