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RWE macht Verlust und streicht Dividende

Der Energiekonzern RWE kommt nicht aus der Krise und machte im vergangenen Jahr einen Verlust von 200 Millionen Euro – nur die Erneuerbaren-Sparte läuft rund. Auch die Dividende hat der Konzern gestrichen, ein Alptraum für die Ruhrpott-Städte.

19.02.2016 – Das Kerngeschäft von RWE, die Stromerzeugung mit konventionellen fossilen Kraftwerken und der Stromhandel, ist bereits seit vielen Jahren in der Krise, die sich weiter fortsetzt. Die Margen brechen ein, da die Strompreise aufgrund des Erfolgs der Erneuerbaren Energien stetig sinken. Nun musste RWE auch noch eine Wertberichtigung seiner deutschen und britischen Kraftwerke vornehmen, diese sind 2,1 Milliarden Euro weniger wert als ursprünglich gedacht.

Besonders bitter ist die Krise des Atom- und Kohlekonzerns für Ruhrpott-Städte wie Duisburg, Essen oder Bottrop, die als kommunale Vertreter rund ein Viertel der RWE-Aktien halten. Denn der Vorstand hat beschlossen, die Dividende für Stammaktien auszusetzen. Nur Inhaber von sogenannten Vorzugsaktien erhalten eine kleine Dividende von 13 Cent je Aktie. Der Konzern hat nach eigenen Angaben lediglich 39 Millionen Vorzugsaktien ausgegeben, im Gegensatz zu 575,5 Millionen Stammaktien. Für viele Kämmerer in den betroffenen und meist ohnehin stark verschuldeten Städten ein Desaster. Sie mussten in den vergangenen Jahren immer wieder Dividendenkürzungen hinnehmen, trennten sich aber angesichts der schlechten Lage auch nicht von ihren Anteilen.

Unternehmensbereich Erneuerbare Energien erfolgreich

Nun müssen sie die nicht gerade unerwartete Krise aushalten oder doch endlich ihre Aktien verkaufen. Gründe gäbe es genügend, das verfehlte Management und die falsche Strategie des Konzerns sind seit Jahren bekannt. Welches die erfolgsversprechende und zukunftsträchtige Sparte ist, zeigen die Jahresabschlusszahlen für 2015 auch: Das Ergebnis im Unternehmensbereich Erneuerbare Energien hat sich gegenüber 2014 mehr als verdoppelt.

Immerhin konnte der Konzern seine Schulden durch den Verkauf der Tochtergesellschaft RWE Dea, verantwortlich für die Öl- und Gasförderung, an den russischen Oligarchen Mikhail Fridman verringern. Die Nettoschulden sanken um ein Fünftel auf 25,1 Milliarden Euro. Für 2016 rechnet der Konzern mit einem bereinigten Nettoergebnis von 500 bis 700 Millionen Euro. Bis dahin ist allerdings noch einiges zu tun, denn RWE will sich ähnlich wie E.ON in zwei Unternehmen aufspalten, um so den profitablen Bereich der Erneuerbaren Energien vom kränkelnden konventionellen Teil abzuspalten. cw


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