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Rohstoffe für die EnergiewendeSeltene Erden in Schweden entdeckt

Seltene Erden, Seltenerdoxid, Ytterbium
Seltene Erden sind notwendig für die grüne Transformation (Bild: Stratment / CC BY-SA 4.0 / via Wikimedia Commons).

In Schweden wurde Europas größtes Vorkommen an Seltenen Erden entdeckt. Die Metalle werden dringend für die Energiewende gebraucht. Ihre Förderung könnte Europa unabhängiger machen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

16.01.2023 – Der Bergbaukonzern LKAB hat im Norden Schwedens das wohl größte Vorkommen an Seltenen Erden Europas entdeckt. Das Unternehmen fördert bereits seit mehr als 100 Jahren Eisenerze in der Region. Die Metallverbindungen enthalten sowohl Phosphor als auch Seltene Erden. Ganz überraschend komme der Fund daher nicht, meint Jens Gutzmer, Direktor des Helmholtz-Instituts Freiberg für Ressourcentechnologie. Unerwartet sei hingegen die vermutete Größe des nun entdeckten Vorkommens.

Europäische Rohstoffe fördern

Unter dem Begriff Seltene Erden (REE) sind eine Reihe von Elementen zusammengefasst, die besonders in der Produktion von Technik zum Einsatz kommen. So werden die Metalle für Technologien der grünen Wende gebraucht – von Elektroautos bis zur digitalen Technik.

Der Präsident von LKAB Jan Moström bezeichnete den Fund deshalb als gute Nachricht, nicht nur für das Unternehmen und Schweden, sondern auch für Europa und die Klimawende. Tatsächlich sind die Rohstoffe essentiell für das Gelingen der Energiewende. Bisher ist Europa fast vollständig von Importen Seltener Erden abhängig.

Diese Abhängigkeit der EU wird zunehmend zum Problem. Lieferengpässe einzelner Rohstoffe können ganze Produktionsketten gefährden. Eine europäische Förderung hätte viele Vorteile. Die EU will sich deshalb stärker für den heimischen Abbau einsetzen und erstellt derzeit eine neue Rohstoffstrategie.

Seltene Erden chemisch aufzubereiten, ist die entscheidende Herausforderung

Das staatliche schwedische Bergbauunternehmen LKAB hat angekündigt, noch in diesem Jahr einen Antrag auf Erkundung des Vorkommens zu stellen. Doch auch unter optimalen Umständen wird es wohl 10 bis 15 Jahre dauern, bevor die Metalle abgebaut werden können.

Neben Genehmigungen und Prüfverfahren sei besonders die chemische Aufbereitung der Metallverbindungen kritisch, erklärt Professor Urs Peuker von der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Denn beim Herauslösen der Seltenen Erden aus den Metallerzen entstehen natürliche radioaktive Abfälle. Zunächst müsse also geklärt werden, wie diese nachhaltig, umweltverträglich und wirtschaftlich aufbereitet werden können.

“Ein bottle neck ist hier, dass in den letzten 10 bis 20 Jahren in Europa nur bedingt in die Technologie investiert wurde, da diese gewisses Gefährdungspotential aufweist – und das möchte man nicht unbedingt im Land haben”, so Peuker. Bevor die Metalle nachhaltig abgebaut werden können, muss also noch viel passieren. jb


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