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Siemens prüft Bau einer Windkraft-Fabrik

In Norddeutschland entsteht möglicherweise ein Werk für Windkraftanlagen mit bis zu 1.000 Arbeitsplätzen. Ob der Bau lohnend ist, prüft Siemens aktuell. Vorstandschef Kaeser fordert zudem Konzepte und Weiterentwicklungen in der Speichertechnologie.

01.07.2015 – Siemens prüft aktuell den Bau einer Produktionsfabrik für Windkraftanlagen in Norddeutschland. Das teilte Vorstandschef Joe Kaeser der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit. Aktuell prüfe man die Optionen, die Entscheidung solle bis zum September fallen. „Es könnten dort langfristig bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden", sagte Kaeser gegenüber dem Nachrichtenblatt. Wo genau die neue Fabrik entstehen soll, ist bislang nicht bekannt – als wahrscheinlich gilt jedoch ein Standort an der Nordsee. Das Unternehmen verfügt über sehr viel Efahrung mit Technologien zur Herstellung von Windenergie. 

Siemens-Chef Kaeser macht sich zudem für neue Konzepte und Weiterentwicklungen in der Speichertechnologie stark, ein Forschungsbereich, der für die Energiewende von großer Bedeutung ist. Der Konzern ist darüber hinaus Spezialist für Systeme zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ). Sie dienen dem verlustarmen Stromtransport über lange Strecken und sind beispielsweise bestens geeignet, um Strom aus weit im Meer liegenden Offshore-Windparks an Land zu transportieren.

Das Unternehmen hat jüngst den Auftrag erhalten, ein Hochspannungsgleichstrom-Übertragungs-System zur Verbindung des britischen und belgischen Stromnetzes zu installieren. Siemens zeichnet für die schlüsselfertige Errichtung beider Stromrichterstationen in HGÜ Plus-Technik mit einer Übertragungsgleichspannung von ±400 Kilovolt verantwortlich. Kunden sind der britische Netzbetreiber National Grid und der belgische Übertragungsnetzbetreiber Elia Group, die das Projekt „Nemo Link“ gemeinsam auf den Weg gebracht haben. Nach Fertigstellung des Nemo Links wird die Übertragungskapazität von 1.000 Megawatt ausreichen, um 500.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Die 140 Kilometer lange Verbindung zwischen Richborough an der Küste von Kent und Seebrügge bei Brügge wird mit einer Kombination aus Erd- und Seekabeln realisiert. Die kommerzielle Inbetriebnahme der Verbindung ist für 2019 geplant.

Nemo Link gehört zu den von der Europäischen Kommission ausgewiesenen Projekten von gemeinsamem Interesse, die zur Schaffung eines integrierten Energiemarktes in der EU beitragen sollen. Das Projekt soll so die Sicherheit der Energieversorgung in beiden Ländern erhöhen und die Einbeziehung erneuerbarer Energiequellen wie Offshore-Windkraftanlagen fördern. Denn um die internationalen und nationalen Ziele im Bereich Klimaschutz und erneuerbare Energien zu erreichen, möchten das Vereinigte Königreich und Belgien künftig mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen einschließlich Meereswindparks erzeugen. Die Stromerzeugung aus Windkraft ist naturgemäß Schwankungen unterworfen, und über gute Verbindungsleitungen können diese Schwankungen bei Angebot und Nachfrage effektiv ausgeglichen werden. rr


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timo 02.07.2015, 11:42:31

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