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Weltweit größter privater Kohlekonzern ist pleite

Im vergangenen Jahr machte Peabody 1,8 Milliarden US-Dollar Verlust. Die sinkenden Preise für Kohle macht der gesamten Branche zu schaffen. (Foto: Peabody Energy Inc., CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Coal_Stockpiles_at_Kayenta_Mine.png
Im vergangenen Jahr machte Peabody 1,8 Milliarden US-Dollar Verlust. Die sinkenden Preise für Kohle macht der gesamten Branche zu schaffen. (Foto: Peabody Energy Inc., CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Coal_Stockpiles_at_Kayenta_Mine.png)

Der US-Kohlekonzern Peabody Energy hat bei den Behörden Insolvenz und Gläubigerschutz angemeldet und war bereits zuvor in Zahlungsschwierigkeiten gekommen. Gründe sind Fehlkalkulationen und der Preisverfall von Kohle in den USA und weltweit.

18.04.2016 – Noch 2014 wurde Peabody vom US-Branchendienst Platts als „Energieunternehmen des Jahres“ gekürt, vor fünf Jahren war die Aktie gut 1.000 US-Dollar wert, heute sind es nicht einmal mehr 1 Dollar. Es scheint fast so, als sei das Zeitalter der Kohle zu Ende, zumindest aber haben sich einige Konzerne und allen voran Peabody gründlich verkalkuliert. Denn der US-Kohleförderer leidet wie die gesamte Branche an fallenden Kohlepreisen weltweit, zu seiner Misere trägt allerdings auch die Übernahme des australischen Konkurrenten Macarthur bei. Peabody hatte den Rivalen 2011 für 5,1 Milliarden Dollar übernommen und auf eine steigende Nachfrage vor allem in China und Asien gesetzt. Ein folgenreicher Fehler, 2015 verbuchte Peabody einen Verlust von 1,8 Milliarden Dollar.

Der weltweit größte private Kohlekonzern aus St. Louis, Missouri ist mit seiner Pleite nicht allein. Andere US-Kohleförderer wie Arch Coal, ebenfalls in der Stadt am Mississippi ansässig, und Alpha Natural Resources aus Virginia, haben bereits Insolvenz angemeldet. Peabody teilte mit, die Minen und Büros sollen während des Konkursverfahrens normal weiterlaufen. Ziel des Prozesses sei es, Verschuldung und Fixkosten zu reduzieren um langfristig überleben zu können.

Dennoch sieht die Zukunft nicht vielversprechend aus. Zwar setzen Schwellen- und Entwicklungsländer, allen voran China und Indien, weiterhin auf Kohle und bauen neue Kraftwerke. Doch sie investieren immer mehr in Erneuerbare Energien und wollen ihre Unabhängigkeit von fossilen Energien reduzieren. China verkündete erst im Februar, in diesem Jahr noch über tausend Kohleminen aufgrund von Überproduktion und schwächelnder Konjunktur schließen zu wollen. Gleichzeitig investiert die Volksrepublik wie kein anderes Land der Welt in Erneuerbare Energien.

Divestment-Bewegung schwächt Kohlefirmen

Für die Kohleindustrie wird es dagegen immer schwieriger Geldgeber zu finden. Die Debatte um den Klimawandel und die Divestment-Bewegung zeigen Wirkung, immer mehr Investoren ziehen ihr Geld aus Öl-, Gas- und Kohlefirmen ab. Zuletzt entzog der norwegische Pensionsfonds, der größte Staatsfonds der Welt, 52 Unternehmen seine Investitionen, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes mit Kohlegeschäften machen. Davon betroffen war auch Peabody.

Zudem wacht auch die Öffentlichkeit in den USA auf. Nicht nur Präsident Barack Obama hat dem Klimawandel den Kampf angesagt und hat verschärfte Gesetze und seinen Clean Power Plan erlassen, auch die Mehrheit der US-Bürger hält den Klimawandel nunmehr für ein ernstzunehmendes Problem. Den großen Kohlekonzernen stehen schwierige Zeiten bevor. cw


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