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Weltweiter Ausbau von Kohlekraftwerken ist rückläufig

Im ersten Halbjahr 2016 fiel die geplante Anzahl an Kohlekraftwerken weltweit um 14 Prozent, wodurch insgesamt rund 158 GW an Kohlekapazität eingespart wurde. (Foto: <a href="https://www.flickr.com/photos/48722974@N07/4538083341" target="_blank">eutrophi
Im ersten Halbjahr 2016 fiel die geplante Anzahl an Kohlekraftwerken weltweit um 14 Prozent, wodurch insgesamt rund 158 GW an Kohlekapazität eingespart wurde. (Foto: eutrophication&hypoxia, CC BY 2.0)

Im ersten Halbjahr 2016 reduzierte sich der geplante Zubau von Kohlekraftwerken weltweit um 14 Prozent, wodurch eine Kohlekapazität in Höhe von 158 GW eingespart werden konnte. Neben Indonesien kürzten vor allem China und Indien ihre Ausbaupläne.

12.09.2016 – Um das angestrebte 2-Grad-Ziel überhaupt noch erreichen zu können, muss die Reduzierung der CO2-Emissionen weltweit deutlich beschleunigt werden, urteilte kürzlich eine Studie von Climate Transparency. In den letzten Monaten hat sich nun zumindest schon einmal der geplante weltweite Ausbau der Kohlekraft verlangsamt, zeigt ein Report von CoalSwarm. Das Netzwerk aus Klimaaktivisten und Kohlegegnern erfasst in ihrem Global Coal Plant Tracker Daten von etwa 4.700 Kohlekraftwerken auf der ganzen Welt. Darin ist ersichtlich, dass sich von Januar bis Juli 2016 die geplante Kohlekapazität um 158 Gigawatt (GW) reduziert hat, was einem Rückgang um 14 Prozent entspricht.

Vor allem China und Indien, die beide den Ausbau der vermeintlich günstigen Kohleenergie in den letzten Jahren vorangetrieben haben, sind für den starken Rückgang verantwortlich. China besitzt zurzeit riesige Überkapazitäten an Strom und spürt außerdem immer stärker die Auswirkungen der starken Umweltverschmutzung im Land. Daher beschloss die Volksrepublik, große Fördermengen an Kohle einzusparen, wodurch rund 114 GW an geplanter Kohlekraftwerks-Kapazität weggefallen sind. Trotzdem baut das Land neben den Erneuerbaren zukünftig auch weiterhin seine Kohlekraftwerke aus, was aufgrund der gewaltigen Stromüberschüsse des Landes paradox erscheint.

Indien legt Pläne für Kohlemeiler auf Eis

Indien hat ebenfalls seine Pläne für unterschiedliche Kohlemeiler auf Eis gelegt, weswegen auch dort eine Kapazität von 40 MW eingespart werden konnte. Außerdem haben die Regierungen von Indonesien und Vietnam bekannt gegeben, ihre Kohle-Ausbaupläne zu kürzen. In Europa sank seit Januar die geplante Kohlekraftkapazität immerhin noch um 2,4 GW, die nordamerikanische um 1,5 GW.

Die Nachricht des rückläufigen Ausbaus der Kohlekraft vor allem in den asiatischen Ländern hat dabei eine gewisse Signalwirkung entfacht. Nach dem Klimagipfel in Paris könnte dies nun zu einem neuen globalen Trend anwachsen und die übermäßige Nutzung der Energieerzeugung durch Kohle immer mehr verdrängen. Trotzdem darf nicht vergessen werden, dass sich der 14-prozentige Rückgang nur auf geplante Kohlekraftprojekte bezieht. Insgesamt ist damit immer noch ein Zubau von etwa 932 GW geplant, der die Treibhausgasemissionen zusätzlich in die Höhe treibt, wenn er nicht noch weiter reduziert wird. jk


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