Globale Erneuerbaren-Bilanz 2024: Weltweiter Rekordzubau bei Erneuerbaren Energien

Über 90 Prozent der im letzten Jahr weltweit neu errichteten Kraftwerke zur Stromerzeugung waren Erneuerbare Anlagen. In Summe wurden 585 Gigawatt neue Kapazitäten errichtet und damit die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien massiv erhöht.
28.03.2025 – Die Jahresbilanz der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) beweist den hohen Stellenwert Erneuerbarer Kraftwerke im globalen Maßstab. Erneuerbare Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 585 Gigawatt wurden im Jahr 2024 weltweit gebaut. Das entspricht einem Anteil von 92,5 Prozent am gesamten Kraftwerksneubau sowie einer jährlichen Rekordwachstumsrate von 15,1 Prozent.
Getrübt wird die beeindruckende Bilanz nur von dem Fakt, dass die Fortschritte dennoch hinter dem Ziel zurückbleiben, die installierte Leistung Erneuerbarer Energien bis 2030 zu verdreifachen. Dafür müsste sich der jährliche Kapazitätszuwachs Erneuerbarer Energien bis 2030 um 16,6 Prozent pro Jahr erhöhen.
Große regionale Unterschiede
Zudem ist der Fortschritt erneut von erheblichen geografischen Ungleichheiten gezeichnet. Wie in den Vorjahren entfiel der Hauptanteil des Anstiegs auf Asien, allen voran auf China, das fast 64 Prozent des weltweiten Kapazitätszuwachses beisteuerte, während Mittelamerika und die Karibik mit nur 3,2 Prozent den geringsten Beitrag leisteten. Auf die G7- und G20-Länder entfielen 14,3 bzw. 90,3 Prozent der neu zugebauten Kapazitäten im Jahr 2024.
Solar- und Windenergie verzeichnen nach wie vor den größten Zuwachs und machten zusammen 96,6 Prozent des gesamten Nettozubaus an Erneuerbaren Energien im Jahr 2024 aus. Mehr als drei Viertel des Kapazitätsausbaus entfielen auf die Solarenergie, deren weltweite Kapazität um 32,2 Prozent auf 1.865 GW anstieg, gefolgt von der Windenergie mit einem Wachstum von 11,1 Prozent.
Zum Photovoltaikzubau von 452 Gigawatt steuerte allein China 278 Gigawatt bei, gefolgt von Indien mit 24,5 Gigawatt. Die Wasserkraft wurde um insgesamt 1.283 Gigawatt ausgebaut. Auch hier wurde das Wachstum von China getragen. Äthiopien, Indonesien, Nepal, Pakistan, Tansania und Vietnam steuerten jeweils mehr als 0,5 Gigawatt bei.
Der Ausbau der Windkraft verlief weniger dynamisch, die weltweite Kapazität wuchs von 1017 auf insgesamt 1.133 Gigawatt. Einmal mehr dominierten China und die USA das Wachstum.
Der Ausbau der Bioenergie erholte sich im Jahr 2024 mit einem Kapazitätszuwachs von 4,6 Gigawatt im Vergleich zum Anstieg von 3 Gigawatt im Jahr 2023. Das Wachstum wurde von China und Frankreich mit je 1,3 GW Zubau getragen. Die Geothermie verzeichnete einen Zuwachs von insgesamt 0,4 GW, angeführt von Neuseeland. Es folgen Indonesien, die Türkei und die USA.
Die umfangreiche Netto-Stilllegung der Stromerzeugung aus nicht-erneuerbaren Energien in einer Reihe von Regionen hat ebenfalls zum Aufwärtstrend der Erneuerbaren Energien beigetragen.
„Das stetige Wachstum der erneuerbaren Energien, das wir Jahr für Jahr mitverfolgen, ist ein Zeugnis dafür, dass erneuerbare Energien wirtschaftlich rentabel und schnell einsetzbar sind. Auch wenn Jahr für Jahr die Rekorde beim Ausbau erneuerbarer Energien gebrochen werden, stehen wir noch immer vor den gleichen Herausforderungen, nämlich den großen regionalen Ungleichheiten und der tickenden Uhr angesichts der bevorstehenden Deadline 2030“, kommentierte Francesco La Camera, Generaldirektor der IRENA.
Er forderte die Regierungen auf, in ihren nationalen Klimaschutzplänen den Ausbau Erneuerbarer Energien klar zu formulieren und außerdem die Anstrengungen des globalen Südens beim Ausbau Erneuerbarer Energien zu unterstützen. Auch UN-Generalsekretär António Guterres kommentierte die Fortschritte: „Erneuerbare Energien lassen das Zeitalter der fossilen Brennstoffe schwinden. Ein Rekordwachstum schafft Arbeitsplätze, senkt die Stromrechnungen und sorgt für saubere Luft. Erneuerbare Energien erneuern die Wirtschaft. Der Umstieg auf saubere Energie muss jedoch schneller und gerechter verlaufen – alle Länder müssen die Chance haben, von günstiger, sauberer Erneuerbare Energie zu profitieren.“ pf