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Startup-Pitch 2025 #1wempyre – Kunststoffabfall dezentral verwerten

wempyre conainer
Das Startup wempyre hat eine dezentrale Pyrolyse-Analyse für Kunststoffabfälle entwickelt (Bild: wempyre).

Das BEE-Sommerfest steht an und damit der Startup-Pitch. In diesem Jahr stellen fünf Startups ihre Lösungen für die Energiewende vor. Startup #1 ist wempyre mit einem dezentralen Kreislaufansatz für Kunststoffabfälle.

23.06.2025 – Das Team von wempyre will die Verwertung von Kunststoffabfall neu denken. Das Clean-Tech-Startup hat eine dezentrale Pyrolyse-Anlage entwickelt, mit der Unternehmen Kunststoffabfälle vor Ort wieder in Rohstoffe zerlegen und weiterverwerten können. Die Endprodukte sind Pyrolysegas, das als Brennstoff, zur Strom- und Wärmeerzeugung oder als Grundstoff für weitere chemische Prozesse genutzt werden kann, sowie schadstofffreie Asche. Das modulare System ermöglicht zudem die direkte Umwandlung des Gases in grüne Energie.

Ziel ist, umweltbelastenden Müll ressourcenschonend zurück in den Kreislauf zu bringen, und dabei einen Mehrwert für Nutzer, Umwelt und Gesellschaft zu schaffen. Unternehmen in der DACH-Region können so zudem ihre Scope-3-Emissionen verringern und ihre Klimabilanz verbessern. Ab diesem Jahr verpflichtet die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU große Unternehmen schrittweise dazu, ihre Emissionen offenzulegen.

Co-Gründer & CTO Seraphine Zhang und CEO Christopher Spiegelfeld stellen wempyre beim Startup-Pitch auf dem BEE-Sommerfest am Mittwoch, den 9. Juli vor. Einen kleinen Einblick geben sie vorab hier.

Wie ist Eure Idee entstanden?

Unsere Idee entstand aus unserer gesammelten Erfahrung in dezentraler Energieversorgung, Beschaffung und Produktionsprozessen. Dabei stießen wir immer wieder auf das ungelöste Problem der Abfallverwertung und der volatil bepreisten Energieversorgung. Deshalb haben wir uns gefragt, wie wir das Müllproblem und das Energieproblem direkt dort lösen können, wo es entsteht. Mit unserer Expertise in Pyrolyse, Anlagenbau und Venture Building entwickeln wir nun modulare, praxisnahe Lösungen und starten gezielt mit der deutschen Industrie.

Wie wird Euer Produkt in der Praxis eingesetzt?

Plastikmüll wird direkt beim Kunden in unseren Container geworfen, automatisch geschreddert und in der Pyrolyseanlage verarbeitet. Unsere modularen Systeme gewinnen daraus vor Ort Energie – flexibel und bedarfsgerecht einsetzbar. Alternativ stellen wir Syngas oder Wasserstoff bereit. So wird aus Abfall ein vielseitiger Energieträger, der Ressourcen schont, Kosten senkt und Materialkreisläufe schließt.

Welches Problem der Energiewende adressiert Eure Lösung?

Unsere Lösung ermöglicht es Unternehmen, Kunststoffabfälle dort zu verwerten, wo sie anfallen – direkt am Standort. Anstatt Kosten zu verursachen, wird Abfall zur Energiequelle. So erschließen Firmen den wahren Wert ihrer Ressourcen und reduzieren gleichzeitig Emissionen. Unsere Technologie ersetzt ineffizientes Recycling, senkt Energie- und Entsorgungskosten und hilft, ESG-Vorgaben einzuhalten – ein echter Beitrag zur dezentralen Energiewende.

Was sind derzeit Eure größten Herausforderungen?

Um unsere Lösung praxisnah weiterzuentwickeln und zu skalieren, benötigen wir Zugang zu vielseitiger Testinfrastruktur für unterschiedliche Kunststoffabfälle. Derzeit ist entsprechende Ausstattung außerhalb akademischer Einrichtungen noch rar und teuer. Wir bauen daher eigene Kapazitäten auf – eine typische Herausforderung kapitalintensiver Climate-Tech-Hardware. Gleichzeitig suchen wir Unternehmen und Pioniere, die mit uns neue Wege in der Abfallverwertung gehen wollen.

Was verbraucht am meisten Eurer persönlichen Energie bei der Gründung eines Startups?

Wir suchen aktiv nach Design-Partnern, die mit uns Abfallwirtschaft neu denken. Parallel arbeiten wir am Reaktordesign und machen unser modulares Containersystem marktreif für den dezentralen Einsatz. Gerade für Hardware im Climate-Tech-Bereich sind Fördermittel und Testmöglichkeiten schwer zugänglich. Zudem gilt es, Anforderungen von Gesetzgebern, Kunden und Investoren in eine tragfähige Entwicklungsstrategie zu übersetzen. Diese Balance ist herausfordernd – aber entscheidend für den Erfolg.

Tee oder Kaffee?

Espresso Martini.

BEE-Sommerfest

Das bekannte Get-Together von Energiesektor, Politik und Gesellschaft findet am Mittwoch, den 09. Juli statt. Tickets können noch bis zum 04. Juli beim BEE gebucht werden.

 

 

Über den BEE-Startup-Pitch berichtet die energiezukunft in redaktioneller Kooperation mit dem Magazin des Bundesverbands Windenergie, neue energie.

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