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Ausschreibungen nach EEGRuf nach höheren Ausschreibungsmengen für PV

Luftaufnahme Solarpark an Autobahn
Solarparks auf Randstreifen an Autobahnen und Schienenwegen können sich in Ausschreibungen um einen Zuschlag nach EEG bewerben. (Foto: naturstrom AG)

Die letzte Gebotsrunde für Photovoltaik-Freiflächenanlagen war dreieinhalbfach überzeichnet. Baureife Projekte müssen sich in der nächsten Runde neu bewerben. Das bremst die Energiewende. Höhere Ausschreibungsmengen könnten das ändern.

05.02.2024 – Auch in der dritten und letzten Ausschreibungsrunde für PV-Freiflächenanlagen im Jahr 2023 gab es viel mehr Projekte als letztlich einen Zuschlag erhalten konnten. Die Überzeichnung war so groß wie nie zuvor. Projektierer bewarben sich mit insgesamt 5,45 Gigawatt Baureifen Solarprojekten, das dreieinhalbfache der ausgeschrieben waren 1,61 Gigawatt Leistung.

Auch die Anzahl der Gebote stellt einen neuen Rekord auf: 574 Gebote gingen zum Gebotstermin am 1. Dezember 2023 ein. Aber nur 124 Gebote mit einem Umfang von 1.613 Gigawatt konnten bezuschlagt werden. Der starke Wettbewerb führte zu niedrigen Zuschlagswerten, sie liegen zwischen 4,44 und 5,47 Cent pro Kilowattstunde – deutlich unter dem theoretisch möglichen Höchstwert von 7,37 ct/kWh. Der mengengewichtete Zuschlagswert liegt in dieser Runde bei 5,17 cet/kWh und damit 1,3 Cent unter dem Wert der Vorrunde.

Wieder einmal wurden die meisten Zuschläge für Projekte in Bayern erteilt, insgesamt können dort jetzt 604 Megawatt Photovoltaikleistung mit einer festen Vergütungszusage nach EEG gebaut werden. Projekte in Brandenburg erhielten Zuschläge in Höhe von 197 Megawatt und Projekte in Sachsen-Anhalt in Höhe von 167 Megawatt.

Nach Kategorien unterteilt wird das größte Volumen – 828 Megawatt – der neuen PV-Anlagen auf Randstreifen an Autobahnen oder Schienenwegen errichtet. Auf Acker- oder Grünflächen entfielen in dieser Runde 47 Zuschläge mit 530 Megawatt.

Zuschläge für Solaranlagen auf Moorflächen

Für Agri-PV gab es zehn Zuschläge, darunter sind zwei Projekte mit insgesamt 38 Megawatt, bei denen der Solarpark auf entwässerten Moorflächen errichtet wird, die im Zuge der Bebauung wiedervernässt werden.

Forderung nach höheren Ausschreibungsmengen

Die Ergebnisse der Ausschreibung zeigen, dass die Mengenbeschränkung der PV-Ausschreibungen viele Solarprojekte ausbremsen. Der Öko-Energieversorger naturstrom AG fordert deshalb, die Ausschreibungsmengen für Solarparks zu erhöhen und damit auch den zu langsamen Hochlauf der Windenergie auszugleichen.

Es werden drei Hebel gesehen, um kurzfristig die hohe Marktdynamik bei Solarparks in eine Energiewendebeschleunigung umzusetzen: Erstens könnten die Solar-Auktionen generell ausgeweitet werden, auch ein Vorziehen späterer Ausschreibungsmengen wäre dazu eine denkbare Option. 

Zweitens schlägt naturstrom vor, die Anrechnung ungeförderter Solarparks auf die Ausschreibungsmengen des Folgejahres zu streichen. Schon in den letzten Runden hat diese Praxis ohne Not zu einer Reduzierung der ausgeschriebenen Leistung geführt. 

Und drittens sollte die bislang einseitige Kopplung an den Windenergie-Zubau beidseitig ausgestaltet werden. So gibt es bereits bei der Windenergie die Möglichkeit, Ausschreibungsmengen zu erhöhen, wenn der Bedarf an Ökostrom oder die Erzeugung aus anderen Technologien sich anders entwickeln als geplant. Eine solche Möglichkeit braucht es auch für die Solarenergie, um den bislang schwächelnden Windausbau auszugleichen. pf


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