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Afrikanische Staaten wollen Agrarrevolution

Der zentrale Marktplatz von Marrakesch, Djemaa el Fna, ist ein Mittelpunkt des kulturellen Lebens der nordafrikanischen Großstadt. Zum Klimagipfel (COP22) Anfang November wird die Metropole von zahlreichen Regierungsvertretern, Klimaaktivisten und Journa
Der zentrale Marktplatz von Marrakesch, Djemaa el Fna, ist ein Mittelpunkt des kulturellen Lebens der nordafrikanischen Großstadt. Zum Klimagipfel (COP22) Anfang November wird die Metropole von zahlreichen Regierungsvertretern, Klimaaktivisten und Journalisten besucht werden. (Foto: SuperCar-RoadTrip.fr/flickr.com , CC BY 2.0)

Im Vorfeld der Klimakonferenz in Marrakesch Anfang November diesen Jahres haben sich Vertreter von 27 afrikanischen Staaten getroffen, um gemeinsam eine Marschrichtung für den COP22 festzulegen. Dabei ging es vor allem um eines: Mehr Geld für Afrika.

08.10.2016 – Auf dem Klimagipfel 2009 in Kopenhagen versprachen die Industrienationen der Welt, ab dem Jahr 2020 100 Milliarden US-Dollar aufzubringen um den Klimawandel zu bekämpfen. Dieses Geld soll vornehmlich den Entwicklungs- und Schwellenländern zugutekommen und ist hauptsächlich dafür gedacht, die durch globale Erwärmung besonders gefährdeten Länder besser zu schützen sowie den Ausbau Erneuerbarer Energien voranzutreiben.

Im Vorfeld des Klimagipfels in Marokko (COP22) im November haben sich 27 afrikanische Teilnehmer als „Initiative in favor of the adoption of african agriculture“, kurz AAA, zusammengefunden. Die Staaten machten klar, dass Afrika einen großen Teil der in Kopenhagen beschlossenen Hilfsgelder beansprucht, die unter anderem durch den Green Climate Fund der UN getragen und verteilt werden.

Agrarrevolution durch High-Tech

Eingesetzt werden soll das Geld vor allem für eine Revolution in der Agrarindustrie. Mit intelligenten Bewässerungssystemen und satellitengestützter Düngung will die AAA die afrikanischen Staaten dazu in die Lage versetzen, sich den Widrigkeiten des Klimawandels entgegen zu stellen. Obwohl der afrikanische Kontinent einen sehr geringen Anteil an den weltweit verursachten CO2-Emissionen hat, sind dort viele Länder besonders stark vom Klimawandel betroffen.

Die durchschnittlichen Temperaturen Afrikas steigen stetig und gefährden damit besonders die Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung. Für die wenig ertragsreichen, alten Böden der subtropischen, ausgedorrten Ebenen sind die heutigen Bedingungen bereits eine große Herausforderung. Sie sind stark beansprucht, rund 98 Prozent der in Afrika verbrauchten Kalorien stammen von lokalen Böden. Im Angesicht steigender Bevölkerungszahlen der afrikanischen Länder sehen Beobachter Versorgungsprobleme auf den Kontinent zukommen, obwohl sich auf dem Kontinent viel fruchtbares Ackerland befindet. Bis 2050 könnten die Bevölkerungszahlen um etwa eine Milliarde ansteigen.

Klimagipfel für Afrika

Die AAA sieht die entwickelten Länder der Welt in der moralischen Pflicht. Mit lediglich 0,9 Tonnen CO2 ist der Pro-Kopf-Ausstoß in Afrika im Jahr 2010 um ein vielfaches geringer als in Ländern wie den USA, Deutschland oder China. Führende Politiker des Kontinents wünschen sich daher, dass die Industriestaaten ihre Verantwortung ernst nehmen und durch die versprochenen Gelder der afrikanischen Bevölkerung Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Man wünscht sich, dass der Klimagipfel in Marrakesch, der am 7. November diesen Jahres beginnt, ein „COP for action“ wird. bm


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