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Energiewende mit der Natur in Einklang bringen

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat in Berlin fünf Leitlinien für eine naturverträgliche Energiewende präsentiert. (Foto: <a href="https://www.flickr.com/photos/132994298@N07/34486557836" target="_blank">LEDS GP / flickr.com</a>, <a href="htt
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat in Berlin fünf Leitlinien für eine naturverträgliche Energiewende präsentiert. (Foto: LEDS GP / flickr.com, CC BY 2.0)

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat fünf Leitlinien für eine naturverträgliche Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien präsentiert. Dabei stehen die Steigerung der Energieeffizienz sowie der Ausbau gebäudenaher Anlagen im Vordergrund.

27.06.2017 – Obwohl mit den Themen Energiewende und Umweltschutz grundsätzlich ähnliche Ziele verfolgt werden, entstehen an unterschiedlichen Stellen trotzdem immer wieder Konflikte. Häufig stehen beispielsweise Windparks bei Naturschützern in der Kritik, bestimmte Vogelarten zu gefährden. Daher hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) nun fünf Leitlinien für eine naturverträgliche Energiewende in Berlin vorgestellt.

Ein zentrales Element seien dabei ambitionierte Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Aber auch der Ausbau von gebäudenahen Anlagen wie Photovoltaik-Dachmodulen oder der Einsatz von Wärmepumpen müsse deutlich gesteigert werden. Zusätzlich dürfe Biomasse nur aus Rest- und Abfallstoffen gewonnen sowie die Wasserkraft naturverträglich genutzt werden.

Die Energiewende muss nachhaltig sein

„Ohne eine weltweite Energiewende können wir die biologische Vielfalt nicht erhalten“, mahnt Hendricks. „Aber auch die Energiewende ist nur dann wirklich nachhaltig, wenn sie im Einklang mit der Natur gelingt.“ Daher sei es für eine naturverträgliche Energiewende entscheidend, dass Energie sparsamer verwendet werden muss – selbst wenn diese zukünftig 100 Prozent erneuerbar ist. Die beste Energie ist schließlich immer noch die, die gar nicht erst verbrauch wird.

Trotz unbegrenzter Mengen an Wind und Sonne bleiben die naturverträglichen Möglichkeiten der Errichtung entsprechender Anlagen begrenzt. „Außerdem sollten wir beim weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien verstärkt die Gebäude nutzen und Solarenergie vor allem auf Dächern und Fassaden gewinnen“, so Hendricks weiter.

Zudem müsse der Ausbau der Windenergie an Land und auf See schonend sowie standortoptimierend verlaufen. Zu diesem Thema hat bereits der NABU das Positionspapier „Naturverträgliche Nutzung der Windenergie an Land und auf See“ veröffentlicht. Es seien „klarere Regeln zur naturverträglichen Energiewende und somit auch der Windenergie erforderlich“, fordert Inga Römer, die sich als NABU Referentin für die naturverträgliche Energiewende engagiert.

Mieterstromgesetz widerspricht BMUB-Leitlinien

Es sei der richtige Ansatz, den Bau von Erneuerbare-Energien-Anlagen in Städten und auf Gebäuden zu fördern, so Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. „Doch die schwarz-rote Bundesregierung macht gerade das Gegenteil: Sie legt ein Mieterstromgesetz vor, das das große Potenzial für Solarstrom auf Dächern von Millionen Mietshäusern nicht annähernd erschließt“, sagt Verlinden.

Dadurch wird die von Hendricks geforderte naturverträgliche Energiewende ausgebremst. „Damit untergräbt die große Koalition auch den Naturschutz, denn die Überhitzung des Planeten bedroht nicht nur unsere Lebensgrundlagen, sondern auch das Überleben vieler Arten“, so Verlinden. jk


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Kommentare

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Eitel Heck 27.06.2017, 10:52:00

Den 5 Leitlinien zur Energiewende stimme ich zu.

Endlich wird die Effizienz der erneuerbaren Energieanlagen und der Erhalt der biologischen Vielfalt als Leitlinien der Energiewende dargestellt.

Da auf die geologischen Grenzen für den Ausbau der Wasserkraftwerke hingewiesen wird, wäre es gut, wenn das Projekt des deutschen Ingenieurs Carl Becker zum Bau eines großen Gezeitenkraftwerkes an der deutschen Nordseeküste nochmals geprüft wird.

Da Wasserstoffkraftwerke mit umweltfreundlichen Brennzellen zu den erneuerbaren Energien( Wasserstoff ist Bestandteil der unbegrenzten Menge Wasser auf der Erde) mit kontinuierlicher Stromerzeugung gehören, sollte diese innovative Technologie bei der Energiewende berücksichtigt und in das Förderprogramm aufgenommen werden.

Auf Grund der großen Unsicherheit einer großfächigen Stromversorgung mit flukturierendem Wind- und Sonnenstrom im Zusammenhang mit der Abschaltung der Kohlekraftwerke sollte die Aufnahme der Entwicklung und Realisierung des Dual Fluid Kernreaktors in des Förderprogramm der Bundesregierung gründlich geprüft werden.

Als umweltfreundliche Alternativen für E-Autos mit Lithium-Ionen-Batterien sollten als Schwerpunkte für das Förderprogramm eingeordnet werden:

-Kraftfahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen,

-Kraftfahrzeuge mit Hydrazin-Brennstoffzellen.

Die Maßnahmen zur Energieeinsparung und der Optimierung des Energieeinsatzes, die in den Leitlinien zur Energiewende genannt und auch unter den Bezeichnungen Smart Grid und Power to Heat bekannt sind, werden von mir begrüßt.

Ich begrüße auch das Regierungsprogramm der neuen NRW-Landesregierung zur Veränderung der Energiepolitik.


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