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Brennstoffzellen verbessern Umweltbilanz von Schiffen

Containerschiff auf See
(Foto:Pixabay / Free License)

Bereits in den siebziger Jahren wurden Brennstoffzellen zur Stromerzeugung auf deutschen U-Booten genutzt. Seitdem hat intensive Forschung zu einer Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten geführt, die auch für die kommerzielle Schifffahrt interessant sind.

17.09.2016 – Mit einem neuen U-Boot konnte die deutsche Marine vor einigen Jahren internationale Schlagzeilen machen. Denn U-31, nicht zu verwechseln mit seinen Namensvettern aus dem ersten und zweiten Weltkrieg, ist das weltweit erste Unterseeboot dass ausschließlich durch Brennstoffzellen angetrieben wird. U-31 nutzt damit eine seit vielen Jahren konsequent weiter entwickelte Technologie, und das sehr erfolgreich, wie bisherige Tests zeigten.

Mehr Sicherheit und Klimaschutz

Im zivilen Bereich sind die Möglichkeiten für den Einsatz der aufstrebenden Technologie noch deutlich vielfältiger. Zum einen liegt das daran, dass Gesetze und Regeln, die im Sinne des Umweltschutzes erlassen werden, immer strengere Richtwerte vorgeben. So gilt ab 2020 in der 200-Meilen Zone der EU ein neuer Richtwert von maximal 0,5 % Schwefelanteil in den verwendeten Brennstoffen wie etwa Schweröl oder Schiffsdiesel.

Doch nicht nur die Umwelt soll von der Technologie profitieren, auch die Reedereien haben ein vitales Interesse am Einsatz von Brennstoffzellen. Da die Schränke, in denen die Zellen verbaut sind, dezentral an vielen Orten auf dem Schiff verteilt betrieben werden können, sinkt das Risiko eines vollständigen Verlusts von elektrischer Versorgung im Falle schwerer Schäden am Maschinenraum. Die Stromerzeugung an Bord wird nämlich bei der Mehrzahl aller Schiffe durch Generatoren, die durch die Dieselaggregate angetrieben werden, geleistet.

Durch den Einsatz von Brennstoffzellen an Bord von kleineren Schiffen wie Yachten und Fähren mit geringer Größe ist es heute allerdings bereits möglich etwa den Antrieb, die elektronischen Bordsysteme oder die Klimatechnik vollständig mit Energie zu versorgen. Der Antrieb von Schiffen wie etwa Containerfrachtern und großen Fähren ist zwar technisch noch nicht realisierbar. Doch periphere Systeme wie Klimaanlage und Beleuchtung könnten während der Fahrt sowie im Hafen durch die beliebig hochskalierbaren Zellen unterhalten werden.

Containerfrachter mit Segel?

Aus dem Zeitalter der Segelschifffahrt ist der globale marine Wirtschaftsverkehr seit langer Zeit herausgewachsen. Die Idee der Hamburger Firma SkySails, mithilfe großer Zugdrachen Schiffe zu ziehen, mutete für Beobachter daher zunächst etwas ungewöhnlich an. Doch Versuche haben schnell belegt, dass bei guten Windlagen Einsparpotenziale von bis zu 30 Prozent der Motorleistung möglich sind. Die nachhaltige Technologie ermöglicht so die signifikante Senkung von Kraftstoffverbrauch, was wiederum mit sinkenden CO2-Emissionen einhergeht.

Es scheint daher nur logisch, über eine Kombination von Brennstoffzellen mit Technologien wie dem Kite-System von SkySails nachzudenken. Auch wenn es der derzeitige Forschungsstand nicht zulässt, dass die Hochleistungszellen den Antrieb von großen Schiffen unterstützen, so können beide Systeme in Kombination dazu beitragen, die globale Schifffahrt nicht nur kostenneutraler, sondern auch umweltverträglicher zu machen. bm


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