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Urbaner KlimaschutzHamburgs neuer Stadtteil plant klimaoptimiert

Computer-Visualisierung Quartier Oberbillwerder in Hamburg
Green Loop im Quartier: Maßnahmen zur Begrünung und die Schaffung von Gewässern steigern die Verdunstung und ermöglichen eine höhere Kühlungsrate. (Rendering: © IBA Hamburg / ADEPT mit Karres + Brands)

Mit Oberbillwerder plant die Hansestadt ein Quartier, das mit neuen Mobilitätskonzepten, Maßnahmen für ein gesundes Mikroklima, Energiekonzept mit Nahwärmeversorgung sowie kurzen Wegen den Anforderungen an den Klimaschutz gerecht werden soll.

06.12.2022 – Mit rund 118 Hektar ist Oberbillwerder nicht nur Hamburgs zweitgrößtes Stadtentwicklungsprojekt, es wird auch der 105. Stadtteil der Hansestadt. Nördlich der S-Bahnstation Allermöhe entstehen im Bezirk Bergedorf ab Mitte der 2020er Jahre 6.000 bis 7.000 Wohnungen in unterschiedlichen Typologien sowie 4.000 bis 5.000 Arbeitsplätze. Geplant ist ein Stadtteil mit neuen Mobilitätskonzepten und modernen, energieeffizienten Wohn- und Arbeitsformen.

Der Masterplan für Oberbillwerder folge dem „Grundgedanken eines in die Umgebung integrierten Stadtteils mit lebendigen Nachbarschaften und vielseitigen Angeboten für Bildung, Kultur, Freizeit, Sport und Erholung“, so die Planer.

Die Planungen haben nun eine neue Stufe erreicht, berichten die Akteure. Mit dem ersten Funktionsplan und darauf abgestimmten Gestaltungsleitfäden habe die IBA Hamburg den Masterplan Oberbillwerder qualitativ weiterentwickelt. Damit seien auch die Voraussetzungen geschaffen, innovative Maßnahmen rund um das Mikroklima und die Nachhaltigkeit im Quartier umzusetzen, meinen die Planer.

Maßnahmen für ein gesundes Mikroklima

Maßnahmen zur Begrünung und die Schaffung von Gewässern, wie dem Green Loop, steigern die Verdunstung und ermöglichen dabei eine höhere Kühlungsrate. Damit werde der Entstehung von Hitzeinseln entgegengewirkt. Darüber hinaus erzeugen verbundene Grün-/ Freiflächen und städtebauliche Achsen einen nachhaltigen Luftaustausch. Durch die Auswahl von hellen Materialien in Kombination mit Verschattung, sowohl baulich als auch durch Bäume, könne das Aufheizen durch Sonneneinstrahlung in allen Stadträumen vermindert werden. Die ökologische Nachhaltigkeit soll neben dem innovativen Mobilitätskonzept, dem Energiekonzept, welches einen Fokus auf Stromerzeugung auf den Gebäuden und ein quartiersweites Nahwärmenetz setzt, dem Entwässerungskonzept und dem Abfallmanagement auch durch die hohe Biodiversität in den Freiräumen erreicht werden.

Quartier der kurzen Wege

Unter dem Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit soll der inklusive Ansatz von Oberbillwerder unter anderem durch diverse familienfreundliche Angebote, wie Schulen, Kindertagesstätten, sowie der Barrierefreiheit in allen Einrichtungen des täglichen Bedarfs und in allen öffentlichen Räumen umgesetzt werden. Daneben werde allen Bewohnern ein wohnungsnahes Freizeit- und Sportangebot zugänglich gemacht.

Leitfaden für ökologisches Bauen

Die Nachhaltigkeitsstrategie der IBA Hamburg sieht für den Bau des Quartiers einen Mindestanteil an ökologischen bzw. nachwachsenden Rohstoffen für die Baumaterialien der Gebäude vor. Dazu zählen Holzbaustoffe mit FSC-Zertifikat, Naturfaserdämmung, Lehmbaustoffe oder Naturstein. Zusätzlich zur Verwendung von ökologischen Baustoffen nimmt der Einsatz von zirkulären oder recycelten Baumaterialien in der Bewertung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes eine wichtige Rolle ein. So können die Fassaden beispielsweise aus recycelten Ziegeln bestehen oder das Fundament aus RC-Beton hergestellt werden.

Um die Wiederverwendbarkeit von Materialien zu gewährleisten, wird eine sortenreine Trennung durch den Verzicht auf Verbundsysteme und verklebte Materialen angestrebt. Ein weiteres Ziel ist es, über Lebenszyklusanalysen den Materialfußabdruck der Gebäude während der Bauphase und darüber hinaus zu minimieren.

Bürgerbeteiligung versprochen

Die ersten Erschließungsarbeiten könnten voraussichtlich ab 2024 beginnen und ab 2027 die ersten Häuser gebaut werden. Die IBA Hamburg verspricht über den gesamten Entwicklungszeitraum Bürgerinnen und Bürger weiter am Planungsprozess zu beteiligen.


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